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Buchensemble

Posted on 8.7.2021

NIE WIEDER UNFREI Menschenkind: Den Tod ihrer Tochter hat Sethe niemals verwunden und auch ihre Zeit in der Sklaverei nicht. Der Geist des Mädchens lässt ein normales Leben im Haus unmöglich erscheinen und hält die Nachbarschaft fern. Als dann Paul D., ein Bekannter aus den Tagen der Sklaverei, auftaucht, kommen Erinnerungen an die Oberfläche und noch einmal verändert sich das Leben im Haus 124 der Bluestone Road. Mein Eindruck zu „Menschenkind”: „Menschenkind“ von Toni Morrison ist eine Studie im Umgang mit den Dämonen – oder eben Geistern – der Vergangenheit, ein schwerer Gang durch Erinnerungen und neue Lebensentwürfe, nachdem man die Hölle immer nur scheinbar hinter sich gelassen hat, und eine Erinnerung für alle heute lebenden Menschen, dass diese Hölle von Menschen gemacht war in Form der Sklaverei. Zum besseren Verständnis: Ich habe die Übersetzung von Thomas Piltz gelesen, nicht das englische Original „Beloved“. Stärken des Buchs: Die größte Stärke von „Menschenkind“ ist wohl das Thema. Sowohl die Zeit der Sklaverei, die noch immer Aufarbeitung erfordert und Erinnerung fordert, als auch das allgemeinere Thema der Verarbeitung einer schwierigen oder sogar traumatischen Vergangenheit sind schwer nicht zu befürworten, wenn sie auch als solche schwierig sein mögen, oder gerade deswegen. Die vollständige Rezension von Matthias kannst du beim Buchensemble nachlesen: https://www.buchensemble.de/menschenkind/

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