Elisabeth Marienhagen
Die junge Gauklerin Stjerna fühlt sich zu dem Übersinnlichen hingezogen, obwohl ihre Gauklerfreunde sie warnen. Eines Tages entdeckt sie eine lebensecht aussehende Statue eines gefürchteten Niscahl-Dämons, die Albträume bringen. Wenig später wird sie von einem Mann entführt, der behauptet, ihre Hilfe zu brauchen, da er seine Erinnerungen verloren hat. Eine Reise ins Ungewisse beginnt für Stjerna, aber auch für ihren Entführer. Nach und nach gewöhnen sie sich aneinander und je mehr Gefahren sie trotzen, desto fester wird das Band zwischen ihnen geknüpft. So kommen sie nicht nur Marós Vergangenheit und den Geschehnissen um das schwarze Amain auf den Grund, sondern Stjerna erfährt auch, wer sie wirklich ist und was in ihr steckt. Die Heldenreise und die Schilderung der aufkeimenden Liebe zwischen Stjerna und Maró haben mir sehr gut gefallen. Die Fantasie der Autorin ist immens und die Geschichte selbst ungewöhnlich und bis in die Einzelheiten sehr gut durchdacht. Sie hat mich bestens unterhalten. Sprachlich finden sich relativ viele Partizipien (es vermeidend, den Blick zu erwidern) und ab und zu einige eher ungewöhnliche Wortkombinationen (ihre Versuche blieben desolat, der Mann vollführte eine filigrane Geste, mit dem Übernatürlichen interagieren). Ansonsten passt die Sprache sehr gut in die mittelalterlich angehauchte Fantasywelt. Der Erstlings-Roman der Autorin hat mir einige spannende Lesestunden beschert. Das Schicksal der liebenswerten Hauptfiguren habe ich sehr gerne verfolgt, ebenso gab es jede Menge interessanter Nebenfiguren, allen voran der Niscahl-Dämon und SpielmannLyrán. Wen ein relatives offenes Ende nicht stört, der ist bei dieser ungewöhnlichen Fantasy richtig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung