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herbstrose

Posted on 6.7.2021

Der 1. Fall für Kriminalkommissar Roland Benito Es ist ein schwülwarmer Sommertag, als im dänischen Aarhus in einem Abfallcontainer die Leiche eines Mädchens entdeckt wird. Es ist die 10jährige Gitte Mikkelsen, die auf dem Weg zu einer Freundin war. Kriminalkommissar Roland Benito übernimmt den Fall, tatkräftig unterstützt von seinem Freund, dem Rechtsmediziner Henry Leander. Doch die Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Es fehlt jegliches Motiv, denn ein zunächst vermuteter sexueller Missbrauch kann nicht nachgewiesen werden. Erste Hinweise erhält die Polizei durch die Journalistin Anne Larsen und der Fotografin Kamilla Holm. Das Mädchen war offenbar im Chatroom eines Forums aktiv. Als dann die Freundin der Ermordeten befragt werden soll, ist diese spurlos verschwunden. Jetzt wächst der Druck der Öffentlichkeit, das Mädchen muss gefunden und der Mörder gefasst werden … Bevor sie mit Schreiben begann, arbeitete die dänische Autorin Inger Gammelgaard Madsen (*1960) lange Zeit als Grafikdesignerin in verschiedenen Werbeagenturen. 2008 debütierte sie mit „Der Schrei der Kröte“, dem ersten Band einer inzwischen zwölf Bände umfassenden Krimireihe um den Ermittler Roland Benito, die von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen wurden. 2010 gründete Madsen ihren eigenen Verlag Farfalla, und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Heute lebt die Autorin in Aarhus, der Stadt in deren Nähe sie geboren wurde und in der auch ihre Roland-Benito-Krimis spielen. In diesem ersten Band der Krimireihe lernen wir Roland Benito als einen Kommissar mit Fehler und Schwächen kennen. Seine Handlungen sind sehr menschlich und er benötigt viel Hilfe. Die erhält er hauptsächlich von der jungen Reporterin Anne Larsen, die selbst Karriere machen will und deshalb auch öfters illegale Mittel einsetzt. Auch sie hat, wie mehrere Protagonisten in dieser Geschichte, mit Problemen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Dabei kann es leicht passieren, dass man als Leser, bedingt durch die zahlreichen Nebenhandlungen, den eigentlichen Fall, Kindesmord und Entführung, zeitweilig aus den Augen verliert. Der Schreibstil ist flüssig, klar, präzise und schnörkellos. Leider wird der Lesefluss durch die vielen ungewohnten dänischen Namen und Ortsbeschreibungen, zumindest zu Anfang, etwas gehemmt. Es dauert seine Zeit bis man sich an die vielen Akteure gewöhnt hat und sie auseinander halten kann, doch dann entsteht eine angenehme Schreibstruktur. In einigen kurzen Kapiteln lässt die Autorin auch den Täter zu Wort kommen. Man erfährt von ersten Eindrücken während seiner Kindheit und von seinen Gefühlen und Empfindungen, ohne jedoch irgendeinen Hinweis auf seine Identität zu erhalten. Man tappt tatsächlich bis zum Schluss im Dunkeln. Fazit: Ein solider Krimi, der als erster Band einer Serie noch Luft nach oben lässt.

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