Profilbild von gwyn

gwyn

Posted on 6.7.2021

Es gab eine Frau, die ihr Leben lang für die Gerechtigkeit kämpfte: Ruth Bader Ginsburg (1933–2020). Hier ist ihre kindgerecht aufgearbeitete Biografie. Und sie macht Spaß! 1.55 Meter groß, aber eine Frau von Größe! Sie war Professorin, Anwältin und schließlich Richterin am obersten Gericht der USA. Ruth Bader Ginsburg nannte sich selbst eine Feministin, und sie wuchs in einer Zeit auf, als Frauen noch vom Vater oder Ehemann die Erlaubnis und Unterschrift für die Eröffnung eines Kontos benötigten. Einer Frau war es erlaubt zu studieren – doch man belächelte Frauen, die diesen Weg wählten. Ruth studierte in Harvard: 552 Studierende, davon lediglich 9 Frauen. Und ein Professor fragte sie, warum sie einem Mann den Studienplatz wegnähme. Es gab eine Menge Ungerechtigkeit auf dem Berufsweg für Ruth, weil sie eine Frau war. Aber sie hat es durchgestanden. Sie setzte sich für Menschenrechte ein, für Gleichberechtigung, für Frauenrechte, auf das Recht auf Abtreibung – und für Meinungsfreiheit, engagierte sich für die Amerikanische Bürgerrechtsunion ACLU. Es ist der erste Titel aus der Reihe «Starke Frauen». Es sind kurze Texte zur Autobiografie und den Lebenszielen der Frauen. Darunter jeweils ein kleiner Kasten mit einer prägnanten Sachinformation und rechts eine erfrischende Illustration, in diesem Fall zu Ruth, in einem Kreis ein Zitat von ihr und unten eine «Forschungsaufgabe». Hier wird der Lesende selbst gefordert: Welche Lebenswege hatten die Mitglieder deiner Familie – was kannst du besonders gut – welche Menschen- und Bürgerrechte gibt es in unserem Land? Hier wird der Lesende aufgefordert mitzudenken, weiterzudenken, zu recherchieren. Und am Ende vom Buch gibt es ein paar kreative Aufgaben zu erledigen. Besonders hat mir die Aufmachung des Kindersachbuchs gefallen: Kurz und bündig kindgerechte Information, Gehaltvolles auf den Punkt gebracht, dazu die Forschungsaufgabe, die den Lesenden aktiviert, somit kein passives Lesen stattfindet. Die Illustrationen von Bettina Springer-Ferazin dazu sind einfach, aber eindrucksvoll, bleiben hängen. Im Sommer wird ein Band über Angela Merkel erscheinen. Auf den freue ich mich bereits jetzt. Ein kleines Buch mit großer Wirkung. Ich empfehle die Reihe auf jeden Fall als Schullektüre und für die Schulbibliothek. Es gibt eine Menge Bücher in dieser Form über das Leben von berühmten Menschen. Dieser Band hat mich absolut überzeugt! Der Verlag edition riedenburg gibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. Dem kann ich mich anschließen – aber auch ältere Kinder und Jugendliche sind garantiert noch von dem Buch begeistert, weil es eine Menge Infos und Diskussionsstoff bietet. Letztendlich finden wir hier einen historischen Hintergrund. Ruth ist 1933 geboren, Martin Luther King 1929. Der Bürgerrechtler, der sich für die Rechte der schwarzen Bevölkerung einsetzte, wurde 1968 in Memphis erschossen. Zu der Zeit lehrte Ruth an der Universität als Juradozentin, u. a. über Geschlecht und Gesetz, die Benachteiligung von Frauen und sie setzte sich stark für die Gleichberechtigung aller Menschen ein, hat hier viel bewegt. Sie steht im historischen Kontext zur Durchsetzung von Bürger- und Menschenrechten, für die Gleichberechtigung. Dr. phil. Heike Wolter, geboren 1976, studierte Germanistik, Geschichte, Sozialkunde und Ethik. Sie ist beruflich Historikerin, Universitätsdozentin, Autorin und Lektorin. Gemeinsam mit 10 engagierten SchülerInnen des Gymnasiums Neutraubling (P-Seminar Geschichte) folgte sie den Spuren der Geschichte in die historischen Winkel und Ecken von Regensburg. Heike Wolters Themen, mit denen Sie sich beruflich beschäftige, umfassen - völlig ungeordnet - beispielsweise deutsch-jüdische Geschichte, Tourismusgeschichte, Geschichte von Räumen und DDR-Geschichte; Familie, Schwangerschaft und Geburt; Verlust und Trauer. Julia Christof studiert Geschichte, Englisch und Ethik, um Gymnasiallehrerin zu werden. Vielseitig interessiert und offen für Neues entschied sie sich für eine besondere Zulassungsarbeit: ein Schülerprojekt zum Schicksal der Freisinger Juden im Nationalsozialismus. Gemeinsam mit 14 Gymnasiasten begab sie sich in Freising auf Spurensuche zur jüdischen Geschichte. Julia Christof engagiert sich zudem in der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft und organisiert dort interkulturelle Jugendbegegnungen. Bettina Springer-Ferazin ist Archäologin und zeichnet für ihr Leben gern. Schon als kleines Mädchen hat sie damit begonnen. Sie hofft, dass jeder etwas im Leben hat, das ihn glücklich macht.

zurück nach oben