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Posted on 4.7.2021

Dunkel und Blau - ja, das passt! Bewertung: Mit dem Cover geht das Rätselhafte schon los. Was soll mir das sagen? Tabby ist eine Meernixe, MeerFrau, was auch immer? Den Titel verstehe ich ebenso wenig. Der Klappentext ist irgendwie nichtssagend. Auch die Verlosung mit der Leseprobe hat kein Wissen ergeben. Worum geht es hier eigentlich? Es werden einige Andeutungen gemacht, die aber keinen Sinn im Ganzen ergeben. Ich hatte schon vor dem Hören viele Fragezeichen. Und nach dem Hören bin ich fast genauso ratlos. Der Klappentext erweckt den Eindruck, das Verlangen nach dem Meer würde das Hauptthema sein, aber inwiefern, ist schleierhaft. Und auch während des Hörens und danach: schleierhaft. Mir kam die Fantasie, Tabbie ist in Wirklichkeit eine Meerjungfrau oder eine anderer Meereskreatur, oder sie hat Meereskräfte, weil sie sich mehr als ein Mensch zu dem Meer hingezogen fühlt. Das wird aber nicht aufgelöst. Auch keine der Rezensionen sagt wirklich etwas über die Geschichte aus. In diesem Fall gibt es auch nicht viel, was man schreiben kann. Im ersten Drittel spielt das Meer auch keine große Rolle, ist fast unwichtig. Es geht eher um das Leben von Kate und Tabby. Das Meer wie auch das Klima-Thema werden nur wenige Male eingeworfen. Im Grunde gibt es zwei Teile: Einmal die Entführung des Kindes und das Leben mit der falschen Mutter, sowie die Rückkehr zu den ursprünglichen Eltern. Dann die Sache mit dem Meer und das Leben bei den Eltern. Diese Anziehung nach dem Meer ist im ersten Teil unwichtig. Im zweiten Teil schon eher sehr penetrant. Da geht es richtig um die Anziehung zum Meer und Tabbys Liebe zum Schwimmen. Hier haben mir minimale Rahmenbedingungen gefehlt, zum Beispiel, wo sie wohnen. Das erfährt man erst nach dem ersten drittel. Manchester in England, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber durch Kates Verhalten sind sie schon viel in England rumgereist. Tabby erwähnt nie, wieso sie eigentlich fliehen. Mal kurz reingeworfen, dass der Staat ihnen Vorschriften macht und deshalb fliehen sie? Sehr merkwürdig. Ihre angebliche Mutter Kate ist sowas von egoistisch! Statt erstmal zu fragen, wie es Tabby geht, zerrt sie sie aus dem Krankenhaus. Warum sagt sie nicht. Dass Abby sich in dem Alter und bei dem merkwürdigen Verhalten damit abspeisen lässt, verstehe ich nicht. Was soll der Staat von einer Verletzten wollen? Dass jemand, der kaum aufstehen kann, fliehen muss, ist doch mehr als auffällig, vor allem jetzt in Tabbys Alter. Und dass sie nie zur Schule ging, und stattdessen von Kate unterrichtet wird, wie diese sagt. Da frage ich mich ja, wie sie das macht, als Alleinerziehende mit einem Job. Total unrealistisch! Da kann man eher von etwas Wissensvermittlung abends oder am Wochenende sprechen. Aber nicht von Heimunterricht. Und das das Tabby mittlerweile nicht komisch vorkommt, verstehe ich auch nicht. Dann darf Tabby sich mit niemanden treffen und anfreunden, das sagt Kate auch immer wieder. Was ist das für ein leben, das sei Tabby zumutet? Das würde jeden einsam machen. Ziehen von Stadt zu Stadt, keine Freunde oder Bekannte, keine Telekommunikationen ... Das hat alles nichts mit Liebe zu tun. Liebe gibt Freiheiten, weil der andere einem so viel bedeutet. Liebe schränkt nicht ein oder macht gar einsam. Das hat einfach mit Selbstsucht zu tun. Wird sehr gerne als Liebe und Fürsorge getarnt. In Wirklichkeit geht es nur um die eigenen Bedürfnisse und nicht um den Anderen. Tabby als Charakter ist mir oft etwas naiv und hinterfragt nicht. Dann wieder in manchen Szenen hinterfragt sie alles. So richtig warm bin ich mit ihr nicht geworden. Ihre Gefühle zu Kate, die Entführung, den Eltern und dem neuen leben sind aber sehr gut ausgearbeitet und glaubhaft. Einige Charaktere haben merkwürdige Verhaltensweisen oder sind nach kurzer Zeit und unzureichender Ausarbeitung gar nicht mehr vorhanden , was mich sehr betrübt hat, und einige Aussagen sind doch sehr wunderlich und bescheuert. Das Klima als Thema ist zeitgemäß, aber eben auch nur nebenbei alltäglich. Es ist kein Hauptthema, wie das bei einigen Rezensionen beschrieben wird. Es gehört einfach zu den heutigen Romanen dazu, sollte Platz in den Geschichten finden, alles andere ist unrealistisch. Es gibt einige Themen, die ich hier nicht nennen möchte, der Verlauf ist eine Mischung aus vielen kleinen Themen. Wobei ich finde, dass man die Aufteilung stark merkt: Teil 1 mit dem Leben als entführtes Kind und Teil 2 zurück bei den eigentlichen Eltern und neuem Lebensalltag. Irgendwie kam es mir wie zwei verschiedene Geschichten vor, auch wenn Schnittstellen auftauchen. Aber die Atmosphäre ist sehr unterschiedlich. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt; ihr lest ein Buch/hört ein Hörbuch und die Geschichte bleibt nicht gleichbleibend, sondern verändert sich so stark, dass ihr das Gefühl habt, beide Teile des Verlaufes passen nicht so zueinander oder sind total verschieden. Erlebe ich auch bandspezifisch, also band 1 und 1 oder anders passen zueinander, aber Band 3 und so weiter wirken wie eine neue Geschichte. Zwei Beispiele kommen mir direkt in den sinn: Twilight 1-3, und Band 4 wirkt total anders. Throne of Glass 1 und 2, ab Band 3 geht es da auch so. Was überhaupt nicht aufgeklärt wurde: Was ist das für eine Studie in der Klinik? Tabby hat Susanne danach gefragt, aber es gab keine Antwort. Und ich rätselte noch nach dem Schluss. So einiges bleibt rätselhaft. Das Ende ist offen und rätselhaft gehalten, natürlich. Finde ich fesselnd gemacht und dann hört es auf. Die Spannung insgesamt ist gemischt, mal fesselnd, mal etwas langgezogen. Die eingeworfenen Themen wechseln von ungewöhnlich bis a-typisch, ebenso die Umsetzung. Gerade im zweiten Teil ist eines der Themen sehr 08/15 erzählt. Die Sprecherin passt recht gut, bei den langgezogenen stellen war es schwer, weiterzuhören. Ansonsten sehr gut verträglich. Fazit: Eine wirklich eigenartige Geschichte. Statt die angehenden Themen wie die Sache mit dem Meer und der Entführung eindeutig anzugehen, kommen immer weitere rätselhafte Sachen und Themen hinzu. Und alles bleibt wage und schleierhaft. Sehr seltsam. Es soll ja einen zweiten Band geben, wie der aussehen soll, ist mir wiederum schleierhaft. Der muss ja alles enträtseln. Da bin ich sehr skeptisch. Ich habe eher das Gefühl, dass es wage endet, wie es begonnen hat. Ein einzigartiges Werk in negativer Weise, denn dieses wage in allem ist nervenaufreibend und unbefriedigend. Das ist wie zig halbe Früchte in den Korb zu werfen - zusammen ist es nichts halbes, nichts ganzes ... Science Fiction? Fantasy? Jugendroman? Drama? Thriller? Ich habe keine Ahnung! Bei manchen Seiten, zum Beispiel Thalia steht Klima-Thriller. Das stimmt überhaupt nicht mit der Geschichte überein. Das Klima wird hier nicht als Hauptthema behandelt, und ein richtiger Thriller ist es auch nicht. Ich habe nicht rumgeschaut, was wer stehen hat, das kann echt alles sein. Merkwürdigerweise lässt der Verlag einem nicht zur Buchseite, höchstens zur Leseprobe, also kann ich nicht schreiben, wie der Verlag das Buch listet. Ein Jugendbuch ist es auf jeden Fall. Eigentlich lässt sich die Geschichte im Ganzen gar nicht bewerten, dafür ist es zu unvollständig. Ich weiß auch nicht, ob meine Rezension genauso wage ist wie die der anderen oder mehr Durchblick liefert. Ich bleibe ratlos zurück. Reichlich blaues und noch mehr dunkles, auch nach dem Werk. 😈 Lesen auf eigene Gefahr: https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2943970111/ COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐ AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐ GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ? GRUNDIDEE/THEMA (was soll ich da bewerten?) ATMOSPHÄRE/SETTING (auch schwierig bei so viel eingeworfenes ...) ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐ HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐⭐ CHARAKTERE ⭐⭐⭐ SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐

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