eliza und james
Humorvoll, liebevoll, sowie auch ein Stück Melancholie ist eine ziemlich zutreffende Beschreibung für den Debut-Roman von Richard Osman. Ich persönlich fand ihn gut und leider hatte ich das Buch relativ schnell ausgelesen. Das Cover ist in dunkel sowie hellblau gestaltet. Der Leser erkennt ein viktorianisches Gebäude, welches mit etwas Fantasie die Seniorenresidenz Coppers Chase sein könnte. Der Klappentext beschreibt ausführlich das Handlungsgeschehen. Dennoch ist für den Leser noch nicht zu viel verraten, sodass die Spannung für das Lesevergnügen nicht geschmälert wird. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die vier „Heimbewohner“ Joyce, Elisabeth, Ron und Ibrahim, welche sich immer donnerstags in einem Zimmer des Gebäudes treffen, um über aktuelle oder vergangene Kriminalfälle zu debattieren. Dabei stoßen die vier mit der Zeit auf einen aktuellen Fall, welcher ihnen mehr persönlich abzuverlangen scheint als sie nur erahnen können. Mir haben die Hauptprotagonistinnen Joyce sowie Elisabeth sehr gut gefallen. Joyce eine rüstige Rentnerin welche immer noch Zeit findet sich um ihren, von einer Krankheit gezeichneten Mann zu kümmern. Sowie Elisabeth eine ehemalige Geheimagentin und heimliche Chefin des Mord Clubs. Beide Protagonistinnen bestechen durch ihre teils sehr eigenwillige Art und schaffen es so sehr viel Sympathie beim Leser zu erwecken. Ich fand die Darstellung der Senioren sehr liebevoll und auch lebensnah und es beweist, dass es für Zivilcourage keines Alters bedarf, um doch noch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu zeigen. Als erwähnenswerte Nebenfiguren sind die Polizisten Chris und Donna zu nennen, welche im Rahmen der Ermittlungen so einige Erlebnisse mit den Rentnern haben. Gerade Chris ein Polizist in der „Midlife-Krise“ lernt im Laufe der Ermittlungen so einiges über sich selbst und findet durch die Erlebnisse ein Stück weit wieder in sein „Leben“ zurück. Die Spannung der Geschichte ist durch die gesamte Erzählung sehr hoch und findet erst in den letzten Seiten ihre Auflösung. Der Aufbau der Geschichte ist größtenteils stringent und Zeitsprünge sind nicht vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit. Der Schreibstil des Autors ist persönlich, direkt und humorvoll. Der Autor wechselt dabei zwischen Erzählungen aus der Sicht der Hauptdarstellerin Joyce, sowie der Forterzählung der Geschichte. Insofern bekommt der Leser einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Hauptdarstellerin. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Männer als auch Frauen in Betracht. Als Fazit bleibt festzuhalten das Richard Osman ein guter und humorvolles Krimidebüt gelungen ist. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Erlebnisse um die Rentnertruppe aus Coppers Chase. 9/10 P.