eliza und james
Mein bisheriges absolutes Highlight, ich habe gelacht, geweint, gehofft und mitgefiebert. Mich hat diese Geschichte tief getroffen und bewegt und kann sie daher nur allen ans Herz legen. Ein absolutes Muss! Das Cover kommt sehr schlicht daher, das Einzige was hervorsticht ist die Farbe orange in der Schrift und der Rahmen in der Farbe. Die zwei Personen, die dem Betrachter den Rücken zuwenden bewegen sich in die Bildtiefe hinein und scheinen so vor dem Betrachter wegzulaufen. Der Klappentext deutet es schon an, der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt, dies hat mir sehr gut gefallen und wurde auch sehr gut von Vera Teltz umgesetzt, da sie die zwei Perspektiven in unterschiedlichen Tonlagen gelesen hat. Die Geschichte von Greta ist bewegend und aufrüttelnd zugleich. Es geht um so viel mehr, es geht um das was wirklich wichtig ist. Um die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, es geht um Ereignisse in der Vergangenheit, welche man im Nachhinein nicht mehr beeinflussen kann, bzw. Ereignissen, denen man schutzlos ausgeliefert ist. Es geht um Verlust und Ängste, es geht um die Stellung afro-amerikanischer Menschen in unserer Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg. Aber es geht auch um Hoffnung und um Freundschaft sowie Zusammenhalt und Demenz. Vera Teltz hat es geschafft, dass ich immer weiter hören musste und jede freie Minute, wo ich unterwegs war Hörbuch gehört habe. Ich musste einfach wissen, wie es mit Tom und Greta und all den anderen weitergeht. Für mich hat diese Geschichte einen unglaublichen Sog entwickelt, ich war ganz gefesselt und wollte am Ende überhaupt nicht, dass es zu Ende war. Zudem macht die Sprecherin ihre Sache sehr gut, nicht nur weil sie die beiden Zeitebenen gut trennt, sondern auch jedem Hauptcharakter eine eigene Stimmlage zuordnet, sondern auch weil sie die Gefühle in dem Roman durch die Stimme sehr gut transportiert. Insgesamt werden die beiden Erzählebenen stringent erzählt. In der Erzählebene der Vergangenheit baut die Autorin einige Zeitsprünge ein, welche aber nur von Vorteil sind, da so das Geschehen komprimiert wird und wir die entscheidenden Szenen mit Greta erleben dürfen, was die Erzähldichte so noch mehr erhöht. Am Anfang muss ich gestehen hat mich die Geschichte von Tom nicht so besonders mitgenommen, doch je weiter dieser Roman voranschritt, desto mehr habe ich mich auch mit ihm identifiziert. Eines ist einem am Ende dieses Romans klar, sowohl die Kriegskinder als auch die Kriegsenkel sitzen in einem Boot und werden geprägt von den Erfahrungen die Eltern oder Großeltern während des zweiten Weltkrieges gemacht haben. Besonders schön fand ich das der Roman in Köln und Heidelberg spielt, zu Köln habe ich einen engen Bezug, da ich nicht all zu weit von ihr weg wohne und in dieser Stadt studiert habe, Heidelberg kenne ich aufgrund eines Kurzurlaubs und möchte auf jeden Fall noch einmal dahin. So konnte ich sowohl Tom als auch Greta bei ihren Streifzügen durch die Städte begleiten. Das Nachwort der Autorin war sehr aufschlussreich und zeigt, dass dieses Buch ihr ein Herzensanliegen war, was man auch in jeder Zeile spürt. Für mich ist diese Geschichte ein absolutes Highlight. Eine Geschichte, der ich sehr, sehr viele Leser und Hörer wünsche, denn diese Geschichte hat so unglaublich viel zu erzählen und zu sagen. Diese Autorin müssen wir uns definitiv merken. Sehr, sehr gerne würde ich noch mehr solcher Geschichten lesen. 10/10 P.