blerta
Kennedy Lost hat mit dem Verlust ihrer Tochter zu kämpfen. Als sich dann auch noch ihr Mann von ihr trennt, sucht sie Trost bei ihrer Schwester. Als diese in ihre Flitterwochen fliegt, überlässt sie Kennedy ein Haus in einem typischen Kleinstadtdorf, wo sie unbefugt in einem Wald spaziert und dabei auf Jax trifft, der ihr gleich droht. Schnell wird den beiden klar, dass sie sich aus ihrer Kindheit kennen, denn damals waren sie beste Freunde und unzertrennlich. Doch eines Tages hatten sie plötzlich keinen Kontakt mehr … Meine Meinung Mein erstes Buch von BCC – ich hatte dementsprechend sehr hohe Erwartungen, aber ich bei Liebesromanen sowieso eher kritisch. Den Prolog fand ich sehr ansprechend – er verspricht, dass es noch einige Dinge in dieser Geschichte zu entdecken gibt. Geheimnisse, die im Verborgenen bleiben sollten. Meine Neugier war also geweckt. Danach lernt man Kennedy kennen, die gerade eine sehr schwierige Phase in ihrem Leben durchmacht, in der sie über den Verlust ihrer Tochter hinwegzukommen versucht. Die Geschichte beginnt eigentlich bei einem entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben, nämlich, als sich ihr Mann von ihr trennt. Diese Thematik nahm mich auf jeden Fall mit und ich wollte erfahren, wie es in Kennedys Leben weitergehen würde. Nicht nur bei Kennedy hatte ich dieses Gefühl unbedingt erfahren zu müssen, wie sie zu der wurde, was sie heute ist, sondern auch bei Jax. Obwohl ich zu Beginn so wenig über die beiden wusste, fühlte ich mich ihnen sehr nah. Was vermutlich am Schreibstil lag, der ihre Gedanken so offen freilegte und die Protagonisten verletzbar und zugänglicher machte. Im Allgemeinen ist es ein sehr schöner und flüssiger Schreibstil, der einem einen grossen Einblick in die Gefühle gibt. Mir ist aber aufgefallen, dass es bei der Übersetzung einige Fehler mit das/dass gab … Nun komme ich zu meinen Kritikpunkten: Die Kapitel, die die Sicht von Kennedy und Jax in jüngeren Jahren zeigten, fand ich etwas problematisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass elfjährige Kinder auf diese Art und Weise denken und die Dinge auch so differenziert wahrnehmen. Ich habe tatsächlich viel mit Kindern in diesem Alter zu tun und fand es einfach nicht ganz so passend, wie sie in dieser Geschichte dargestellt wurden. Der Ton des Geschriebenen ähnelte einfach zu sehr den erwachsenen Personen – als hätten sie überhaupt keine Entwicklung durchgemacht. Und ich mochte die Rückblicke auch unabhängig davon nicht besonders. Es gab immer einen Bruch in der Geschichte, was mich im Lesefluss störte. Des Weiteren fand ich etwas weit hergeholt, wie über andere Personen gesprochen wurde. Hier wurde sich an jeder Metapher, die es gibt, bedient. Zum Beispiel weiss ich gar nicht, wie oft ich lesen musste, wie andere Leute über Jax sagten, er habe eine Mauer um sich herum aufgebaut, sei aber unter dieser sehr verletzlich. Natürlich gibt es im echten Leben Leute, die in Konversationen Metaphern benutzen, aber bestimmt nicht jeder. Ausserdem war es auch sehr klischeehaft, wie über Jax gesprochen wurde. Und auch alle Charaktere ausser den Protagonisten kamen mir etwas flach und klischeeorientiert vor, was ich sehr schade fand. Trotz dem, dass ich mehr über die Protagonisten herausfinden wollte, war es für mich nie so spannend, dass ich jedes Wort in mich hineinsaugte. Ich kam nie in diesen Leseflow, den ich bei solchen Büchern eigentlich erwarte. Dafür gab es eben zu viele Unterbrüche. Auf diese Spannung wartete ich bis zum Schluss – und als ich auch dort nicht mehr zu hoffen wagte, begann ich mich zu fragen, wieso ich überhaupt noch weiterlas. Gegen den Schluss fehlte Handlung. Es passierte absolut nichts – weder in der Geschichte noch mit den Protagonisten. Und dann war das Ende noch so vorhersehbar und meiner Meinung nach konstruiert, dass ich das Buch einfach nur noch fertiglesen wollte. Auch wenn ich ein grosser Fan von Epilogen bin, finde ich, sollte man diese gezielt einsetzen. Manchmal passt es einfach mehr, eine Geschichte ruhen zu lassen, als noch drei verschiedene Epiloge hinten anhängen zu müssen. Mir ist bewusst, dass viele sagen, dieses Buch sei ein eher schwächeres von BCC, aber für mich ist es eine bittere Enttäuschung, und ich weiss nicht, ob ich noch ein anderes von der Autorin lesen werde. Fazit Trotz des gelungenen und spannenden Anfangs habe ich sehr viel Kritik an diesem Buch zu äussern. Ich finde die Charaktere sehr spannend und auch den Schreibstil sehr angenehm, aber die Handlung bleibt gegen Schluss einfach stecken und von Spannung habe ich hier nicht gespürt. Zwar konnten mich die Gefühle erreichen, aber durch viele Rückblicke, wurde ich in meinem Lesefluss gestört. Leider eine ziemliche Enttäuschung für mich.