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Buchensemble

Posted on 30.6.2021

Berlin, 1913. Die adelige Elisa leidet unter einer bis dahin kaum bekannten Krankheit: sie hat Knochen wie aus Glas gemacht. Ihre Eltern umsorgen sie voller Bange, doch als es ans Heiraten geht, geben sie ihre Hand nicht dem Arzt, der sie seit Kindertagen liebt, sondern einem Draufgänger und Frauenhelden: Louis Lindquist. Die beiden hassen sich vom ersten Augenblick und auch nach der Hochzeit wird es nur langsam besser. Mein Eindruck zu “Das Mädchen aus Glas”: “Das Mädchen aus Glas” lässt mich mit gespaltenen Gefühlen zurück. Als ich das Buch angefangen habe, hätte ich es fast abgebrochen, so schlimm fand ich es. Julie Hilgenbergs Charaktere waren für mich nicht glaubwürdig, die Liebesgeschichte nicht nachvollziehbar und ständig konnte man die Bemühungen der Autorin herauslesen, ihre gut gemeinte Recherche möglichst überall und oft einzubauen, egal ob es dort überhaupt reinpasst oder nicht. Ab der Hälfte ca. wurde es dann langsam besser, die Charaktere sympathischer und nachvollziehbarer, und als ich das Buch dann ausgelesen hatte … hab ich sie irgendwie vermisst. Das erste Mal, dass ein Buch, das ich am liebsten weggeschmissen hätte, tatsächlich noch besser geworden ist. Stärken des Buchs: Vor allem Louis Lindquist habe ich nach dem Lesen vermisst. Er ist ein Draufgänger und Lebemann, der den Frauen nicht abgeneigt ist, doch auch eine geheime liebevolle und fragile Seite hat. Für ihn ist die Ehe mit Elisa fast noch mehr Strafe als für sie, doch gleichzeitig arrangiert er sich wesentlich schneller damit und verliebt sich schließlich auch in seine Frau. Ganz allgemein waren die Charaktere auch nicht schlecht ausgearbeitet, eher Typen (der Draufgänger, der Zweifler, die Leidende, die Blondine) als echte Charaktere, aber trotzdem recht plastisch. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen Elias, Louis’ und Wilhelms Sicht, was für eine gewisse Abwechslung sorgt. Schön war auch das Ambiente der Zehner und Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, wie eben erwähnt, mit ausführlichen Recherchen, die ich der Autorin auch hoch anrechnen will. Die vollständige Rezension von M. D. Grand kannst du beim Buchensemble nachlesen: https://www.buchensemble.de/das-maedchen-aus-glas/

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