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Neverland3r

Posted on 27.6.2021

Dieses Buch erzählt die Geschichte zweier gebrochener Seelen. Zelda muss mit dem Verlust ihrer verstorbenen Schwester leben, an deren Tod sie sich die Schuld gibt – obwohl das nicht der Fall ist. Beckett hat einen gravierenden Fehler in seinem Leben gemacht und trägt nun die Konsequenzen aus. Die beiden begegnen sich durch Zufall und schließen kurzerhand den Pakt, dass Zelda mit in seine Wohnung zieht, bis sie ihre zweite Chance erreicht hat. Zelda mochte ich sehr gerne. Sie wirkte authentisch und immer zielgerichtet. Der Tod ihrer Schwester nimmt sie schwer mit, weil sie ihn in ihren Augen hätte verhindern können. Um die Tatsache zu verarbeiten, arbeitet sie an einer Graphic Novel, die jedoch zu Beginn des Buches von einem Verlag abgelehnt wird. Doch sie lässt sich durch den Niederschlag nicht runterziehen, sondern nimmt die zweite Chance des Schicksals an. Mir hat ihre charakterliche Entwicklung sehr gefallen, auch wenn sie in manchen Situationen in meinen Augen etwas nervig war. Beckett ist ein typischer Emma Scott Mann – gefühlvoll, tiefgründig und … sexy. Geldprobleme haben ihn eine schlimme Entscheidung treffen lassen. Er wurde verurteilt und hat viele Einschränkungen in seinem Leben. Tagtäglich zerbricht er an der selbst auferlegten Schuld, jemanden umgebracht zu haben, obwohl er nichts dafür konnte. Ich habe immerzu mit ihm gelitten und wollte ihn am liebsten in den Arm nehmen. In diesem Buch haben wir weniger Nebencharaktere, dafür aber ganz wundervolle Personen. Grade Darlene ist mir mit ihrer Art aufgefallen und im Gedächtnis geblieben. Die Handlung war zu Beginn recht schwungvoll, da alles neu ist und alles erklärt wurde. Es hat mir gut gefallen, dass es gleich eine Klärung der Fronten gab und keiner dem anderen etwas verheimlichte, wie es oft in dem Genre üblich ist. Um die Hälfte rum wurde die Spannungskurve etwas gradliniger, sodass es sich ein kleines bisschen gezogen hat. Doch gegen Ende wurde es nicht nur actionreich sondern auch Emotional. Das ein oder andere Tränchen ist wohl doch gerollt. Das Ende war sehr rund und hat mir sehr gut gefallen, zumal es die vielen kleinen Details waren, die mein Herz berührt haben. Was mir mit am besten gefallen hat, waren die gezeichneten Panels zu Zeldas Graphic Novel, die immer mal wieder eingefügt wurden. Emma Scotts Schreibstil war wie immer sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen. Sie versteht etwas von Dramatik und Emotionen und wie man den Leser damit fesseln kann. Für mich war dieses Buch ein wahrer Suchtfaktor. Außerdem hat mir das Easteregg zu „All in“ sehr gut gefallen, da wir Zelda bereits aus der Dilogie kennen. Insgesamt ein wunderbares Buch, das Trauerbewältigung und Selbstjustiz behandelt. Emma Scott arbeitet hier mit kleinen Details, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Leider gab es einen Stelle, die für mich nicht schlüssig war, weil sie nicht vernünftig aufgeklärt wurde. Obwohl ich beide Charaktere sehr mochte, hat Beckett einen größeren Platz in meinem Herzen bekommen. „Be my tomorrow“ bekommt von mir 4/5 Sternen, da mir das gewisse Etwas noch gefehlt hat. Allerdings freue ich mich auf die Folgebände dieser Reihe.

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