Annabell95
Harriet Vesterberg zieht aus Stockholm zurück in ihr Heimatdorf nach Lerviken. Dort fängt sie bei der Polizei als Ermittlerin an. Nebenbei kümmert sie sich um ihren Vater, einem bekannten Jura-Professor, der schon erste Zeichen von Demenz zeigt. Als eine Frau ermordet aufgefunden wird, bekommt Harriet gleich mit einem komplexen Fall zu tun. Dabei wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Kennt sie den Mörder? "Die Augenzeugin" ist der erste Band einer neuen Reihe aus Schweden mit der Ermittlerin Harriet Vesterberg. Der Start in die Handlung war ein wenig lahm und langatmig. Hauptsächlich wurden hier die ganzen Charaktere um Harriet, ihren Kollegen und aus ihrem privaten Umfeld vorgestellt. Da es ein erster Teil ist, konnte man es noch verkraften. Gefühlt ist die ganze Zeit nicht wirklich etwas passiert. Erst gegen Ende ist es dann aufgedreht. Teilweise war die Story auch etwas vorhersehbar. Ich hatte dann schon relativ früh eine Ahnung wo es hinführen wird. Aber durch unerwartete Wendungen und tolle Überraschungen blieb es auch für mich noch spannend bis zum Schluss. Die Auflösung aber fand ich doch ein wenig konfus. Ich hatte dann noch ein Fragezeichen, wer es denn nun wirklich war, weil es sich ein wenig widersprochen hat und nicht klar aufgelöst wurde. Der Schreibstil ist schön angenehm und flüssig zu lesen. Durch die Beschreibungen der Orte wird eine schöne schwedische Atmosphäre geschaffen, die auch nicht allzu düster erscheint. Man begleitet Harriet die ganze Zeit bei ihren Ermittlungen. Es war auch ohne Perspektivwechsel interessant, hätte es aber vielleicht noch spannender gemacht. Der große Cliffhänger zum Schluss macht neugierig auf die weitere Entwicklung. Bin gespannt auf die Fortsetzung. Mein Fazit: Kommt anfangs kaum in Fahrt, aber zum Ende wird es nicht langweilig. Ein relativ ruhiger Schweden-Krimi, der sich schön lesen lässt. Für einen ersten Teil super gelungen.