bibliophiler_booknerd
Nach zwei sehr starken ersten Bänden war es zu erwarten, dass dieser 3. Band ein wenig schwächelt. Es lag nicht am Schreibstil, denn der ist wunderbar angenehm zu lesen, leicht, spannend und interessant. Richard und Kahlan haben einen Platz in meinem Herzen gewonnen. Genauso wie Zedd, Adie, Gratch und Verna. Terry Goodkind hat ein Händchen für Charaktere, die kommen und gehen, aber dennoch immer etwas Besonderes an sich haben. Besonders Richards neue Leibgarde verspricht noch sehr viel Witz, Charme und blutrünstigen Beschützerinstinkt. Dieser 3. Band ist ein typischer Mittelband. Die Karten werden neu gemischt, die Figuren in neue Positionen gerückt und alles befindet sich im freien Fall. Die ersten beiden Bände waren so stark, weil sie die perfekte Balance zwischen den Charakteren, ihren Entwicklungen, philosophischen Ansätzen und einer Bedrohung halten konnten, die übermächtig und unbesiegbar erscheint, aber hier fehlte es ihr an Macht, an Durchschlagskraft. Brogan konnte es von der Bedrohlichkeit weder mit Darken Rahl noch mit dem Hüter aufnehmen. Im Gegensatz zu ihnen wirkte er wie ein trotziger kleiner Junge, der bei den Großen mitmischen wollte, ohne irgendetwas verstanden zu haben. Die wirkliche Bedrohung agiert im Hintergrund, wird nur angerissen, aber tritt kaum in Aktion, zumindest nicht die Bedrohung selbst, nur ihre Günstlinge. Dementsprechend fehlte es mir nicht direkt an Spannung, denn es gab durchaus Kämpfe und Schlachten, aber irgendwie fehlte der rote Faden, der alles zusammenhält. Ich habe durchaus gemerkt, dass die 100-400 Seiten gefehlt haben, die die andere beiden Bände hatten. Nichtsdestotrotz hatte ich sehr viel Spaß mit der Geschichte, liebe Richard immer noch abgöttisch und freue mich schon sehr darauf bald Band 4 zu lesen, denn die Weichen, die gestellt wurden, klingen vielversprechend und nach viel Spannung, Blut und Schlachten. Ich vergebe 4/5 Sterne und bin der festen Überzeugung, dass Band 4 wieder die vollen 5 Sterne bekommen kann.