Peanut
Der Krimi ist definitiv nichts für schwache Nerven, da einige recht brutale Szenen vorkommen. Dieses Mal geht es um ein sehr aktuelles Thema und einigen Szenen haben mich an bestimmte Nachrichtenausschnitte aus den letzten Jahren erinnert. Stellenweise wird der Krimi richtig politisch und es ist erschreckend wie realitätsnah das alles wirkt. Die einzelnen Vorkommnisse werden kritisch beleuchtet und man merkt, wie viele Gedanken sich der Autor diesbezüglich gemacht hat. Vor allem im ersten Teil nimmt das alles viel Raum ein und man merkt was für eine wichtige Rolle all das für den Verlauf der Handlung haben wird. Was ich wirklich schön finde an den Büchern von Falkenberg ist, dass man viel über die jeweiligen Ermittler erfährt und man somit ganz leicht eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. In jedem Teil bekommt man noch einmal während der Handlung grob skizziert was man über diese aus den vorigen Bänden wissen muss und deshalb ist es gar nicht so schlimm, wenn man neu in die Reihe einsteigen möchte oder eben einiges vergessen hat. Zudem erfährt man ziemlich viel über die Arbeit beim BKA und wie diese das Privatleben der beiden Ermittler beeinflusst. Neben diesen spiele noch viele weitere eine enorme Rolle, weshalb man sehr genau aufpassen muss beim Lesen um diese nicht miteinander zu verwechseln. Zeitweise war das wirklich anstrengend, da es einfach zu viele Namen waren. Die Handlungsgeschwindigkeit ist für einen Krimi recht rasant und hat mich eher an Thriller erinnert. Das Cover passt zum ersten Teil der Reihe und wirkt sehr bedrohlich und düster und passt somit wunderbar zur Handlung. Was ich mir wirklich gewünscht hätte war eine klarere Kennzeichnung der Perspektivwechsel, bei der man sieht an welchem Ort und zu welcher Zeit das alles spielt. Das hätte beim Lesen einiges erleichtert, da dieses ziemlich oft wechselt. Ansonsten haben mir aber diese Wechsel sehr gut gefallen, schließlich handelt es sich um einen sehr komplexen Fall und somit bekommt man einen genauen Einblick in die möglichen Tathintergründe und in die Ermittlungen an sich. Vor allem gegen Schluss fand ich den Fall weniger realistisch und man hatte das Gefühl, als hätte es einfach noch ein Feuerwerk am Schluss gebraucht samt unglücklich ausgewählter Szenen. Das ist auch der einzige wirklich Teil, der mir richtig negativ in Erinnerung geblieben ist. Fazit: Abschließend möchte ich noch festhalten, dass ich an hier der Rezension wirklich lange saß. Das lag hauptsächlich daran, da ich das Buch weder außerordentlich gut noch schlecht fand und mir lange Zeit nicht klar warum ich außer wegen dem flüssigen Schreibstil es ganz okay fand. Die Reihe werde ich definitiv weiterverfolgen und ich bin ganz gespannt darauf, was man noch über Westermanns Vergangenheit erfahren wird. Denn sie scheint schon sehr gute Gründe dafür zu haben, warum sie so eisern schweigt und man hat nie das Gefühl, als würde sie einem die ganze Wahrheit sagen. Und vielleicht schaffen es die beiden Ermittler ja im Laufe der Reihe endlich ein richtiges Team zu werden. Alles in allem gebe ich dem Krimi 3,5 von 5 Sternen.