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Tabea

Posted on 23.6.2021

Das Buch *Backstage in Seattle von Mina Mart ist am 25. Mai 2021 im *Mira Taschenbuch-Verlag erschienen und ist eine Neuauflage des bereits erstmals 2017 erschienen Buches. Das Cover finde ich wirklich gut gelungen. Ich mag sowohl die Farbe als auch die Art des Designs sehr gerne. Die Geschichte erleben wir aus den Perspektiven von Eliza und Finn, sodass man beide schnell relativ gut kennenlernen konnte. Allerdings bin ich mit beiden leider nicht wirklich warm geworden. Angefangen mit Eliza, die in meinen Augen etwas zu naiv und oberflächlich war, denn ich hatte fast schon den Eindruck, dass sie aufgrund von Finns gutem Aussehen vergisst, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Das fand ich auch etwas widersprüchlich dazu, wie ihr Charakter ansonsten angelegt ist, denn eigentlich wirkt sie wie eine toughe, junge und selbstbewusste Frau, die ganz genau weiß, was sie will und was sie nicht will. In Gegenwart von Finn fehlten mir diese Eigenschaften. Und auch mit Finn hatte ich so meine Schwierigkeiten, die sich im Wesentlichen darauf belaufen, dass ich viele seiner Handlungen absolut nicht nachvollziehen konnte, sie wirkten sehr willkürlich und waren mehr als einmal sehr rücksichtslos. Und auch sein Verhalten gegenüber Eliza hat es mir schwer gemacht, denn das habe ich teilweise fast schon als übergriffig empfunden. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich bei beiden auch eine Charakterentwicklung gesehen habe und ich gerade Finns Verhalten etwas besser verstehen konnte, als man mehr über seine Vergangenheit erfahren hat. Trotzdem muss ich sagen, dass ich nicht unbedingt den Eindruck hatte, dass die beiden ein wirklich gutes Paar sind. Ich finde, dass die beiden sich viel zu oft und zu bewusst gegenseitig verletzt haben. Auch die Beziehung an sich war einfach sehr toxisch und es wurden viel zu viele Themen nicht ausreichend problematisiert. Generell bin ich aber auch einfach kein allzu großer Fan von Liebesgeschichten mit toxischen Beziehungen. Was die Handlung angeht, muss ich gestehen, dass ich mit einem anderen Trope gerechnet hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass Finn als Musiker schon wesentlich erfolgreicher ist und der Fokus viel mehr darauf liegt, aber so war es viel eher eine College-Geschichte. Was an sich auch total in Ordnung war. Ich muss auch sagen, dass ich die Grundidee der Geschichte eigentlich sehr gut und gelungen fand, allerdings hatte ich mit der Umsetzung meine Schwierigkeiten. Mir war es ein viel zu großes Hin und Her zwischen den beiden, dass ich ihr Handlungen auch nicht immer vollends nachvollziehen konnte, hat mir auch nicht unbedingt dabei geholfen, mit den beiden mitzufiebern, mehr als einmal habe ich mir gewünscht, dass die beiden erst einmal ihre eigenen Probleme klären und sich erst danach auf ihre Beziehung kümmern, wobei dafür auch noch relativ Potenzial in dem zweiten Teil sehen würde auf den ich durchaus gespannt bin. Obwohl sich das Buch trotz der vielen Seiten ziemlich locker und leicht lesen ließ, fand ich, dass der Schreibstil noch nicht ganz ausgereift war. Einige Geschehnisse wirkten etwas gestellt und insgesamt wirkte die Geschichte etwas in die Länge gezogen und ich denke, es hätte dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan, wenn das Buch etwas gekürzt worden wäre, da es insgesamt relativ viele ähnliche Szenen gab. Trotzdem hab ich die Geschichte als sehr fesselnd empfunden und hatte immer das Bedürfnis weiterzulesen und zu erfahren, wie es mit den beiden weitergeht. Fazit Für Fans von toxischen Liebesgeschichten könnte dieses Buch durchaus etwas sein, auch wenn man sich darüber im Klaren sein sollte, dass viele problematische Themen angesprochen werden und auch eine Triggerwarnung nicht unangebracht gewesen wäre. Mir war einfach ein zu starkes Hin und Her und ich hätte mir einfach eine andere Entwicklung der Protagonisten gewünscht. Trotzdem wollte ich die ganze Zeit wissen, wie es mit Finn und Eliza weitergeht, da es der Geschichte definitiv nicht an spannungsvollen und dramatischen Momenten gemangelt hat. Kategorie: Zwischendurchlektüre

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