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🌳 Worum geht's? 🌳 Alles beginnt mit einem Haus, das im beschaulichen Oak Knoll errichtet wird, einem ausgehoben Pool und einem alten Baum, der sterben muss. Als die weiße Unternehmerfamilie Whitman die neuen Nachbarn der Alston-Holts werden, scheinen sich alle zunächst sympathisch. Besonders die Jugendlichen Juniper Whitman und der musikalische Überflieger Xavier Alston-Holt, die im gleichen Alter sind, nähern sich einander schnell, aber behutsam an. Doch der Frieden währt nicht lange - hinter verschlossenen Türen haben sich längst bröckelige Kiesel gelöst, die eine unaufhaltsame Lawine tragischer Verwicklungen zufolge haben wird... . . 🌳 Meine Meinung 🌳 Von Anfang an wird mehr oder weniger offen gelegt, dass uns in diesem Buch dramatische Entwicklungen drohen werden. In einem ungewöhnlichen Erzählstil (Mix aus vierter und dritter Perspektive) schildern die Bewohner Oak Knolls selbst die Ereignisse, die sich in ihrer Nachbarschaft zugetragen haben. Das Tempo des Romans ist dabei gerade in den ersten beiden Dritteln sehr langsam. Recht genau lernen wir die Nachbarschaft kennen, lernen Zusammenhänge verstehen und erfahren, wie die Dinge dort für gewöhnlich so laufen. Was ich während des Lesens teilweise als anstrengend empfand, emfinde ich nun, nach Beenden der Lektüre, als recht genialen Schachzug. Wie schnell kann in einem alltäglichen, einem guten Leben eine Katastrophe geschehen, deren Folgen unaussprechlich sind? Das letzte Drittel nimmt so sehr an Tempo auf, dass es sich las wie ein Schlag in die Magengrube, der einen ganz, ganz üblen Nachhall auslöst. Alltagsrassismus ist hier ein großes Thema, das nach meinem Empfinden sehr eindringlich visualisiert wurde. Dieser Roman mag eine Geschichte erzählen, gleichzeitig zeigt er uns aber auch die Realität. Ein Appell, der dazu zwingt, die Augen zu öffnen. 4 🌟