kimvi
Die Kommissarin Greta Silber schreibt in ihrer Freizeit Krimis. Bei einer Lesung nimmt die Esoterikerin Simone Dammbeck Kontakt zu ihr auf und drängt zu einer eventuellen Zusammenarbeit. Denn Simone Dammbeck möchte einen Krimi schreiben, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Greta ist nicht gerade angetan von der Aufdringlichkeit der Frau. Am nächsten Tag werden Greta und ihr Kollege Hardy Finkel zu einem Haus beordert, in dem eine Frau tot in ihrer eigenen Sauna liegt. Sofort bei der Ankunft erkennen Greta und Hardy, dass es sich um Simone Dammbeck handelt. An einen Unfall mag Greta nicht glauben. Schon bald stellt sich heraus, dass die wahre Begebenheit, die die Esoterikerin in ihrem Krimi thematisiert, der Auslöser für ihren Tod sein könnte. Hardy und Greta müssen tief in der Vergangenheit graben, um das Rätsel zu lösen.... "Ostseeschmerz" ist bereits der vierte Fall für Greta Silber und Hardy Finkel. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Es gibt zwar, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen, aber der Anteil ist nicht besonders hoch, wodurch man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der zurück ins Jahr 1982 führt und die Neugier auf den Fall weckt. Der Einstieg ins aktuelle Geschehen gelingt deshalb mühelos. Elias Haller versteht es wieder hervorragend, nicht nur das Interesse, sondern auch die Spannung früh zu wecken. Es gilt einigen Spuren zu folgen, sodass man dazu angeregt wird, eigene Ermittlungen anzustellen. Überraschende Wendungen sorgen allerdings dafür, dass man die eigenen Schlussfolgerungen oft neu überdenken muss. Denn der Täter lässt sich nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten und kann sich zum Ende hin sogar noch steigern. Der Fall nimmt außerdem Ausmaße an, die zum Nachdenken anregen. Thriller-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man mühelos in die Handlung eintauchen kann. Hardy Finkel und Greta Silber wirken sehr sympathisch. Die Verwicklungen mit Gretas Privatleben, die sich im Verlauf der Ermittlungen ergeben, und Gretas Reaktion darauf, sorgen dafür, dass die Protagonistin noch lebendiger wirkt. Man fiebert deshalb gespannt mit und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. Ein spannender Fall, bei dem Krimi- und Thriller-Fans voll auf ihre Kosten kommen.