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Martina

Posted on 17.6.2021

Alles könnte so schön sein: Es sind Ferien und es steht ein Urlaub in Schweden an. Eigentlich wollte die Mutter mit ihren Kindern Anna, Magnus und Linnea dorthin fahren. Doch dann kann sie nicht. Also muss ihr Exmann einspringen. Dieser ist zwar nicht begeistert darüber, aber die Reise geht los. Diese führt sie in ein abgeschiedenes Häuschen, das die Kinder gleich begeistert, den Vater aber weniger. Und so wird der Urlaub trotz der schönen, friedlichen Umgebung, alles andere als entspannt. Der Vater hat von Anfang an nur schlechte Laune, da er diesen Urlaub gar nie machen wollte. Dazu kommt, dass er keinen Zugang zu seinen Kindern findet und auch nicht versucht, das zu ändern. Es herrscht also zwischen ihm und den Kindern viel Distanz. Annas jüngere Geschwister, Magnus und Linnea, lockern die Stimmung aber immer wieder auf, durch interessante Ideen oder Aussprüche. So wird es für den Leser auch zeitweise lustig. Anna steht zwischen den relativ unbekümmerten Geschwistern und dem genervten Vater. Sie grübelt viel und flüchtet sich in Tagträume. Vor allem das Erscheinen ihres Stiefbruders Friedrich setzt ihr schwer zu. Wie sie dann aber langsam doch Zugang zu ihm findet, wird hier schön erzählt. In der Geschichte kommen vor allem die Gefühle der Kinder klar zur Geltung. Wie beispielsweise Annas Hoffnung, dass die Eltern wieder zusammenkommen, ihre Wut auf den Stiefbruder und die neue Frau des Vaters oder auch das Gefühl, dem Vater nicht wichtig zu sein. Man kann ihr Verhalten nachvollziehen und ist auf den Vater sauer, dass er nicht versucht, das Verhältnis zu seinen Kindern zu verbessern. Auch am Ende herrscht keine Harmonie. Doch die Kinder kommen ganz allein zum Ergebnis, dass die Situation nicht mehr zu ändern ist und dass die Zukunft vielleicht auch so Schönes bereithält. Fazit: Eine ruhige Geschichte, die die Gefühle von Trennungs- bzw. Patchworkkindern gelungen einfängt. Ein Buch, dass man am besten zusammen mit den Kindern liest.

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