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Bücher in meiner Hand

Posted on 14.6.2021

"Mord in Parma" ist der Auftakt einer neuen Krimiserie, von der der erste Teil im italienischen Parma angesiedelt ist. In Parma ist nicht nur der Schinken berühmt, sondern auch die Galleria Nazionale im Palazzo della Pilotta, die Bilder des einheimischen Künstlers Correggio beherbergt. Eins von Correggios Bildern taucht urplötzlich in München auf. Paolo Ritter, Mitarbeiter des LKA, soll den Transport des wertvollen Gemäldes zurück in die Heimat begleiten. Paolo wundert sich zwar über den Job, denkt aber, dass er auch noch eine weitere Aufgabe in Italien zu bewältigen hat - er hat eine Abneigung gegen das Land, gegen Sand, gegen Kaffee. Einiges davon ist familiär geprägt, anderes hat er sich angewöhnt. Aber alles aus Gründen, die die Leserschaft nach und nach erfahren. Eigentlich sollte er am nächsten Tag gleich wieder zurück fahren, doch erst gibt es ein Planänderung bei der Transportfirma, dann ändert der Tod des Galeriekurators Paolos Pläne. Zusammen mit Lucia, die er in Cervia kennenlernt, will er herausfinden, wieso der Museumskurator sterben musste. Der gewissenhafte Paolo legt sich mit dem deutsche-Gründlichkeit-hassende Commissario Borghese an, denn der will einfach nicht sehen, dass Signor Tantaro nicht eines natürlichen Todes starb. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bleibt es nicht nur bei dem einen Zusammenstoss mit dem Kommissar. Für Paolo ist das nicht so angenehm, für die Leser hingegen schon. Dani Scarpa (ein Pseudonym eines deutschen Krimi-Autors) präsentiert uns einen eigenwilligen und auf den ersten Blick sonderbaren Ermittler, der sich in diesem ersten Band zuerst um seine Vergangenheit kümmert - damit die Zukunft beginnen kann. Zu Gast in seinem Kopf ist erst ein kleiner Junge in roter Badehose, später begleitet ihn Tantaro. Unterstützt wird Paolo von Köchin Lucia, die er auf seiner Reise kennenlernt. Lucia hilft Paolo nicht nur mit der italienischen Sprache, sie hilft ihm auch öfters aus der Patsche und bringt ihm das so verhasste italienische Dolce Vita näher. Paolos Vorgesetzte und Verlobte Julia bleibt vom fernen München zugeschaltet, viel bekommt man von ihr nicht mit, braucht man auch nicht. Paolo, Lucia und Borghese - die drei reichen vollends aus, mehr an Personal braucht dieser Krimi wirklich nicht. Der Kriminalfall an sich ist interessant und spannend, denn der Mord an Tantaro war nur ein Steinchen im Rad, es passiert noch einiges mehr - langweilig wird es nie. Nach dem Ende bin ich nun natürlich gespannt, ob und wie es mit Paolo weitergeht - ich bin jedenfalls gerne dabei, seine weiteren Schritte zu begleiten. Fazit: Ein humorvoller, aber auch interessanter Italien-Krimi mit einem ebensolchen Ermittler. Naja, das mit dem Humor muss er vielleicht noch ein bisschen lernen. (Der Paolo, nicht der Autor - der hat es im Griff!) 4 Punkte.

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