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Alles hat eine Geschichte. Jeder Mensch hat etwas zu erzählen – der eine mehr, der andere weniger. Manchmal sollte man sich nur die Zeit nehmen zuzuhören. Und Florian Schwarz hat zugehört, um uns die Geschichte seiner Großväter zu erzählen. „Stichling“ ist ein Werk aus wahren Begebenheiten, historischer Recherche und Fiktion. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ In Europa wütet bereits seit zwei Jahren der Krieg, als der junge August 1916 sich dazu entscheidet, freiwillig den Dienst anzutreten. Naiv, vom erhofften Sieg beflügelt, ahnt er noch nicht, was ihm bevorsteht. Es dauert nicht lange, bis ihm die Aussichtslosigkeit der Schlacht bewusst wird. Die industrialisierte Kriegsführung war neu und das Ausmaß dieser Waffenmacht für alle Beteiligten unvorhersehbar. S. 158. „Ohne Kompass, Ruder und Anker treiben wir auf den Wellen von Angriff und Gegenangriff durch das Meer der Schlacht, bis wir in der Brandung an einem feindlichen Graben zerschellen.“ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Ein Krieg, der mit zwei Schüssen begann und nach über vier Jahren mit knapp 20 Millionen Toten und genauso vielen Verwundeten endete. Ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, wie katastrophal diese schwarze Stelle in unserer Geschichte ist. Nun gut, Bücher über den Ersten Weltkrieg gibt es ja einige, doch „Stichling“ ist irgendwie anders. Die Sprache wühlt auf, schockiert und lässt nicht mehr los. Von poetisch-detailliert, zu aufwühlend-brutal. So eine Mischung habe ich bisher noch nie zuvor gelesen. Und das alles auf knapp 200 Seiten.
