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Stephen King ist ein Garant für tolle Bücher, auch wenn sie längst nicht mehr so gruselig anmuten wie früher. Bei „Später“ geht es um einen Jungen, der Tote sehen kann. Das ist einerseits recht gruselig, denn Jamie sieht die Toten so, wie sie gestorben sind. Gerade wenn sie durch Schussverletzungen oder Unfälle ins Jenseits befördert wurden, kann das durchaus ein gruseliger Anblick sein. Das Gute ist jedoch, dass die Geister der Toten verblassen, je länger sie tot sind. Letzter Fakt ist für die Geschichte maßgeblich. Jamies Mutter ist Literaturagentin, und ihr erfolgreichster Autor stirbt, bevor er den letzten Band einer erfolgreichen Serie abschließt. Dank Jamie können sie dem Autor letzte Hinweise entlocken. Leider führen Jamies Fähigkeiten dazu, dass einige Personen in seinem engen Umfeld diese Fähigkeiten ausnützen wollen, um Profit zu schlagen. Aber auch die Geister selbst sind nicht immer einfach loszuwerden. „Später“ ist nicht Kings überzeugendstes Buch gewesen. Zumal für mich die Idee, mit untoten Geistern zu kommunizieren, nicht gerade neu war, bzw. innovativ umgesetzt wurde. Kings Stärke bleibt seine erzählerischen Fähigkeit, Geschichten an den Menschen zu bringen. Trotz dass die Idee nicht neu ist, hat King die Geschichte mir gut verkauft, so dass ich sie doch schnell durch hatte, und Gefallen daran gefunden habe. Irgendwie mutete der Gedanke, mit den untoten Protagonisten in diesem Buch zu sprechen, durchaus humorvoll an. Ja die Protagonisten haben mir gerade zu wirklich super gefallen. Die Freundin von Jamies Mutter, sie stolperte von einem Fettnäpfchen ins nächste, und machte alles noch schlimmer. Der großartige Nachbar, der so viel Stil hatte, ich hätte so gerne mit ihm nicht nur einen Tee getrunken, um mich mit ihm zu unterhalten. King schafft es bei mir immer wieder, dass ich tief in die Geschichte eintauche und mein eigenes Kopfkino zum Leben erweckt. Vielleicht ist es genau das, worauf es ankommt: eine alte Idee so aufzubereiten, dass sie nicht langweilig wird, und man ein paar schöne Lesestunden zu verbringen. Das ist dem Autor bei mir definitiv gelungen.