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Booksurfer

Posted on 11.6.2021

Immer noch gibt es zu wenig Frauen die Sci-Fi schreiben, um so gespannter war ich auf "Das ferne Licht der Sterne" von Laura Lam das als "Der Report der Magd" trifft "Der Marsianer" bezeichnet wird: Die Erde steht bald vor dem Aus, deshalb muss ein neuer bewohnbarer Planet für die Menschheit gefunden werden. An diesem Projekt arbeiten Naomi und ihre Adoptivmutter die Visionäre Valarie Black. Doch als Valerie durch eine politische Intrige von der Mission ausgeschlossen werden soll, überschlagen sich die Ereignisse: Naomis Mutter kapert das Raumschiff und startet gemeinsam mit ihrer Tochter und drei weiteren Wissenschaftlerinnen zu einer ungewissen Reise ins Weltall. Bald kommt es an Bord zu ersten Zwischenfällen, und Naomi muss erkennen, dass jemand aus der Crew ein tödliches Geheimnis verbirgt und seine ganz eigenen Pläne verfolgt... Die Prämisse ist total interessant, eine komplette Astronauten Crew aus Frauen, die sich nichts gefallen lässt, die Mission an sich reißt und damit den alten weißen Männern den Stinkefinger zeigt. Dennoch verfolgt eine von ihnen ihre eigenen Pläne und so wird die Mission zu einer Shitshow auf Leben und Tod. Laura Lam startet die Geschichte direkt mit Vollgas und der Entführung des Raumschiffs was mir sehr gut gefallen hat. Das ganze Setting im Raumschiff mit der weiblichen Crew hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Naomi geschildert und findet aus Rückblicken in die Vergangenheit statt sowie die aktuellen Ereignisse an Board des Raumschiffs. Unsere Protagonistinnen Naomi und Valerie sind sehr gut ausgearbeitet da der Focus ganz klar, auf den beiden liegt. Von ihnen erfahren wir durch die Rückblicke am meisten und bekommen ein gutes Bild von den beiden Charakteren und ihren Eigenarten. Die anderen drei bleiben dabei leider etwas blass und waren für mich nicht ganz greifbar. Der Schreibstil ist flüssig und von der ersten Seite an ist man direkt in der Geschichte drin. Die Atmosphäre in der Geschichte kippt langsam aber sicher und die wird dadurch das wir uns im Weltraum befinden und es kaum ein entkommen gibt immer beklemmender. Dadurch steigt auch die Spannung immer weiter an. Immer wieder dreht und wendet sich die Geschichte da die Crew immer neu Dinge herausfindet und so langsam einen Keil zwischen die Frauen treibt, weil man nicht mehr weiß, wem man noch trauen kann. Dadurch bleibt die Spannung natürlich immer am Anschlag was aber auch an den teilweise krassen Plottwist liegt, die mich sprachlos gemacht haben. Im Laufe der Geschichte greift die Autorin immer wieder das Trolley-Problem auf, in dem es darum geht eine Person zu Opfern um zehn andere zu retten. Dabei stellt man sich selbst immer wieder die Frage wie man selbst entscheiden würde auch, wenn harte Entscheidungen gefällt werden müssen. Das ferne Licht der Sterne bietet spannende Unterhaltung und eine interessante Story die einen noch nach Beenden des Buches begleitet. Die Geschichte ist definitiv feministisch geprägt und zeigt was Frauenpower ist. Dennoch wird auch hier wieder gezeigt das der Mensch der größte Feind seiner eignen Spezies ist und dabei ist es egal ob Mann oder Frau. Laura Lam hat hier mit wenigen kleinen schwächen einen tollen Sci-Fi / Thriller geschrieben den ich absolut empfehlen kann. 4 von 5 Sternen

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