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Strafe von Ferdinand von Schirach ist nach Verbrechen und Schuld seine dritte Kurzgeschichtensammlung. In zwölf Stories schreibt er über zwölf Personen, die alle auf verschiedene Weise mit Straftaten, aus ganz unterschiedlichen Motiven zu tun haben und schildert dabei die Strafverfahren, die diesen Taten folgen. Ferdinand von Schirachs Beschreibung der verschiedensten Fälle geschieht dabei immer ohne Wertung und moralischen Zeigefinger, sondern einfach sachlich und beobachtend, was eine gewisse Distanz schafft, die mir sehr gefallen hat. Die nüchterne Erzählweise passt dann auch super zu eben dieser Distanziertheit. Ganz ohne viel Emotionen und ausschweifende Beschreibungen lesen sich die Kurzgeschichten dazu richtig gut. Trotz kurzweiligem Schreibstil und den spannenden Geschichten hat mich „Strafe“ nicht vollends überzeugt. Einmal angefangen, hab ich es zwar schier durchgeatmet, weil ich Schirachs kurzweiligen Schreibstil wirklich gerne mag, aber so richtig umgehauen hat es mich nicht. War für mich ein Buch für zwischendurch, bei dem ich nichts verpasst hätte, wenn ich es nicht gelesen hätte. Trotz allem habe ich durchs lesen einen interessanten Einblick in unser Rechtssystem bekommen.