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Schreibstil: Der Schreibstil des Autorenduos hat mir dieses Mal auch in Kombination gut gefallen. Es war super locker und flüssig, sodass man das Buch wirklich sehr schnell durchlesen konnte. Dazu war es oft ziemlich lustig. Anfangs fand ich vielleicht die Wechsel von einer Szene zur anderen etwas heftig, weil man manchmal nicht damit rechnete, dass nun schon wieder ein Szenenwechsel stattfindet. Meine Meinung: Zu Anfang musste ich mich erst einmal an Elodies Einstellung gewöhnen. Vor allem, weil ich ungefähr wusste, was mich bei diesem Autorenduo erwartet und die Protagonisten nunmal meist vor sexueller Anziehung leben. Elodie ist aber eine Figur, die gerade die Reduzierung einer Person auf ein Objekt der Begierde sozusagen ablehnt. Sie möchte als Mensch betrachtet werden, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, als jemand, der respektiert wird, ohne dass sie immer gleich auf ihr Äußeres reduziert wird. Das war erst einmal schön abwechslungsreich und hat zudem die Story gleich auf eine andere Ebene gehoben. Elodie hat immer wieder dafür gesorgt, dass Tiefe in die Beziehung zu Hollis kam, denn sie lenkt die Gespräche und Situationen gerade am Anfang immer wieder in eine andere Richtung. Manchmal war es vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben mit ihrer Angst vor Reduzierung. Sie hatte förmlich Angst, an Ort und Stelle begattet zu werden. Klar gibt es einige (in diesem Falle) Männer, die keinen Respekt vor Frauen haben und viele werden Frauen reduzieren, dennoch sind die meisten(!) ja keine Tiere, die an öffentlichen Orten vor ihren Kindern (da gibt es eine Situation) über Frauen herfallen, die „Nein“ sagen. Das war mir dann ein wenig zu viel Abneigung, weil sie ja grundsätzlich Männer nicht ablehnt. Nun aber erst einmal zum Einstieg ins Buch. Der hat mir ganz gut gefallen, weil es gleich viel Action gab, es war aber auch nicht richtig neu. Erst der Autounfall, dann ist es ihr zukünftiger Chef. Ich denke mal, das hat jeder von uns schon einmal gelesen. Durch Elodies Einstellung und auch Hollis‘ Erfahrungen aus einer früheren Beziehung, änderte sich die Situation für mich aber sehr schnell. Dazu noch Hollis‘ Nichte. Die Beziehung der beiden bleibt dadurch an keiner Stelle oberflächlich, denn dieses: Wir schlafen miteinander und leben einfach im Moment, fällt einfach weg. Hollis mochte ich genau wie Elodie sehr gerne. Entgegen meiner Erwartungen aufgrund des Titels, ist Hollis alles andere als ein Player. Stattdessen ist er sehr verantwortungsbewusst, hat das Herz am rechten Fleck und kann super Ratschläge annehmen. Ausnahmsweise also quasi kein Mann, den man erst formen muss, sondern der von sich aus schon viel mitbringt, dass Elodie genug Anlass gibt, sich eben auf dieser tieferen Ebene in ihn zu verlieben. Ich mochte es sehr, dass er nachdenkt, bevor er etwas tut. Beide sind sich zudem stets ihrer Schwächen bewusst. Sie haben ihre Vorgeschichte und daraus gelernt und sind deshalb an manchen Stellen vorsichtig oder skeptisch, was auch durchaus verständlich ist. Elodie ist im Vergleich zu Carter vielleicht aber etwas nachgiebiger. Sie probiert mehr aus, lässt sich auf mehr ein und gibt Hollis seine Chancen, während Hollis manchmal etwas zu zögerlich ist, dafür aber immer wieder beweist, dass (so wie Elodie es will) er Elodie nicht auf ihr Aussehen reduziert. Technisch gesehen fand ich die Protagonisten somit sehr gut aufeinander abgestimmt. Man merkte richtig das Geben und Nehmen und konnte miterleben, wie sich die beiden entwickeln und Vertrauen zueinander fassen. Das alles dann auf eine Art, die bei den beiden Autorinnen typisch ist. Es gibt viele Momente zum Schmunzeln oder auch Lachen (allein Huey der Papagei ist immer wieder einen Lacher wertXD Ich erinnere mich da gerne an die Ziege aus „One more Chance„), die Story bietet genug Spannung und die romantischen Szenen kommen nicht zu kurz, nehmen aber auch nicht überhand. Dazu gibt es viele tolle und süße Szenen mit der Nichte, die einfach das Bild einer Familie bestehend aus den dreien aufkommen lässt. Sowas mag ich ja immer ganz gerne, weil sich so zum einen beweist, wie erwachsen die Protagonisten sich verhalten können und auch, dass ihre Zukunft irgendwo schon geregelte Bahnen aufzeigt. So, nun gibt es aber noch eine andere Storyline und die ergab sich für mich echt überraschend. Neben den beiden Hauptprotagonisten, gefielen mir die vorgestellten Nebenprotagonisten auch sehr gut. Beide, Hollis und Elodie, haben von ihnen Ratschläge angenommen und konnten somit beweisen, dass sie einen wichtigen Teil in ihrem Leben einnehmen. Sie waren also fest in die Handlung integriert. Und auch genau dort setzt dann der Handlungsstrang ein, der alles nochmal etwas verändert. Plötzlich komme ganz neue Herausforderungen auf die beiden zu und es fällt zusätzlich auf, dass sie mit ihrer Liebe vielleicht doch etwas schnell vorangeprescht sind (das erste „Ich liebe dich“ kam zum Beispiel für mich etwas ohne Zusammenhang daher). Man muss da als Leser so ein bisschen durchbeißen, denn auf einmal scheint alle Verliebtheit vergessen zu sein. Anderes ist einfach gerade wichtiger und das ist auch erst einmal verständlich. Irgendwann wird es dann problematisch, das fällt Elodie aber auch auf, weshalb die Problematisierung fein Teil der Geschichte wird. Das hat mir gut gefallen, ebenso wie, dass ihre Beziehung nicht gleich komplett zerbrochen ist und zum Drama wurde. Nicht selten ist das ja der Fall. Hier beweist sich aber einfach die schon früh angesetzte, tiefere Ebene, die eine feste Basis geschaffen hat. Und dennoch müssen die beiden um ihre Beziehung kämpfen, weil es eben dennoch durch die neuen Entwicklungen Bereiche gibt, in denen sie sich noch nicht ausgetauscht haben. Großes Plus für diese erwachsene Herangehensweise! Was dieses Buch vielleicht für mich jedoch nicht zu einem 5 Sterne-Buch macht, ist, dass es sich zwar gut lesen ließ und auch gut spannend war, es mich aber nachträglich nicht geprägt hat. Es ließ sich schnell mal eben durchlesen und ich habe es genossen, dass mich nicht wirklich etwas gestört hat, es hat mich aber auch nichts wirklich richtig beeindruckt. Fazit: Ein super Buch für Zwischendurch, dass dahingehend keine Wünsche offen lässt. Spannend, sexy, schnell lesbar und dann sogar noch mit Tiefe und einer unerwarteten Wendung. Zudem mochte ich es, dass hier trotz einer klischeebehafteten Anfangssituation, mit vielen anderen Klischees aufgeräumt wurden bzw. versucht wurde, diese aktiv zu problematisieren. Ein großer Pluspunkt ist zuletzt natürlich der Schreibstil, der locker und flüssig und mit viel Witz erzählt. 4 von 5 Sterne von mir. (Eher Tendenz nach oben)