Ramona Kielfeder
Das Cover, die Kurzbeschreibung, das Gesamtpaket – ich war sofort neugierig auf Das Lied der Wölfe von Rena Fischer. Mal wieder eine Geschichte im Stil von Lucinda Riley zu lesen, das hat mich sehr gereizt. Was ich gleich an den Anfang stellen muss: Die Beschreibungen der Landschaft haben unglaubliche Bilder vor meinen Augen gemalt! Es war alles so üppig, so nah, so eindrücklich. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl dabeizusein. Ich war keine Zuschauerin am Zaun, ich war mittendrin. Bilder, Gerüche, Gefühle – es war alles da! Am liebsten wäre ich noch während des Lesens in ein Flugzeug nach Schottland gestiegen! Zu Beginn war für mich das Finden in den Lesefluss ein wenig holprig. Ich habe zu Kaya noch keinen rechten Zugang gefunden. Das legte sich aber sehr schnell und gerade die Begeisterung für die Wölfe hat mich in die Geschichte gesogen. Ich finde das Thema generell spannend, habe mich aber bisher nicht näher damit beschäftigt. Die Story wird immer mal wieder wechselnd aus der Sicht von Kaya und auch von Nevis erzählt. Nevis ist nicht leicht zu mögen. Er trägt eine bittere Kälte wie einen Schutzschild vor sich her. Lässt niemanden an sich heran und generell auch niemanden in sich hineinschauen. Selbst seinen engsten Freunden öffnet er sich nicht. Es tut weh, wie viel Schmerz und Grausamkeit dieser Mann aushalten muss. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte rund um Das Lied der Wölfe nicht nur für die Liebesgeschichte von Kaya und Nevis existiert. Die Annäherung der Beiden erfolgt beinahe rückwärts, so langsam gehts mit ihnen voran. Aber Rena Fischer hat Themen wie das Militär und natürlich die Wölfe so groß gemacht, dass mir nichts fehlte. Es war immer genug Handlung da, damit sich die Protagonisten entwickeln können und das ganz ohne schlüpfrige Bettgeschichten. Ich bin von Das Lied der Wölfe von Rena Fischer absolut begeistert. Man spürt zwischen den Zeilen, wie wichtig ihr das Thema Wolf ist und wie viel ihr auch an Schottland zu liegen scheint. Ihr bekommt hier eine hochemotionale und sehr dramatische Geschichte, mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten. Die erst lernen müssen, sich selbst zu verzeihen und die Mauern um ihre Herzen durchlässiger zu gestalten.