Letterloves Bücherwunderland
Auf Die Hexenjägerin habe ich mich gefreut, seit ich das Buch das erste Mal Anfang des Jahres beim Stöbern auf der Verlagsseite entdeckt habe. Urban Fantasy mit einem Touch Horror im Sinne von Blair Witch Project gepaart mit coolen Buffy Vibes - da konnte ich nicht widerstehen. Auch wenn die Story dann anders als erwartet war, wurde ich in keinster Weise enttäuscht. Denn S. A. Hunt hat ein ziemlich schräges, zugegebermaßen manchmal etwas verwirrendes, im Grunde aber geniales Horror-Fantasy-Szenario mit herrlich markanten Protagonisten erschaffen. In diesem ersten Teil einer Trilogie schickt S. A. Hunt ihre Protagonistin Robin Martine zurück in ihre Heimatstadt Blackfield, um den Hexenzirkel, welcher für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist, den Garaus zu machen. Robin, die nach dem schrecklichen Ereignissen in ihrer Kindheit einige Jahre in einer psychiatrischen Klinik verbracht hat, kommt kampferprobt, mit einem eigenen Waffenarsenal und ihrer Videokamera nach Hause. Denn Robin ist nicht nur Hexenjägerin, sondern auch Youtuberin. Der punkige Internetstar filmt ihre Hexenverfolgungen und stellt diese auf Youtube, um damit ihren Lebensunterhalt und ihre Reisen quer durchs Land zu finanzieren. Robin ist dabei ziemlich erfolgreich und kann schnell ihre alten und neuen Bekanntschaften aus Blackfield von ihrer ziemlich außergewöhnlichen Arbeit überzeugen. S. A. Hunt hat Robin ganz tolle Kameraden an die Seite gestellt. Ich habe das Zusammenspiel von Robin, Kenway und Joel sehr genossen. Jeder einzelne bringt seine eigene ungeschönte Vergangenheit mit und wurde so richtig greifbar und authentisch. Geschrieben ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben Robin lernen wir so auch Wayne, welcher mit seinem Vater in Robins altes Elternhaus gezogen ist, kennen. Waynes Freunde sind natürlich auch immer mit dabei. Und dann kommen noch einige Kapitel aus Sicht der Hexen hinzu. Und während wir mal aus dieser, mal aus jener Perspektive lesen, stellt sich immer mehr die Frage, ob, wie und wann sich die Wege der Beteiligten kreuzen. Und das tun sie natürlich auch mit einem für mich riesigen Aha-Effekt. Ich finde es einfach großartig wie geschickt die Autorin die Fäden und Handlungsstränge, die zunächst sehr lose und zusammenhangslos wirken, miteinander verbunden hat. Am Anfang können die häufigen Perspektivenwechsel und Handlungssprünge nämlich schon etwas verwirrend sein, aber man gewöhnt sich mit der Zeit an den Stil, der mich nach und nach immer mehr eingenommen hat. Ich mochte den eher ruhigen Trilogieauftakt wirklich sehr gerne, auch wenn ich mir das Ganze aufgrund des Klappentext viel blutiger und actionreicher vorgestellt habe. Es gibt zwar schon einige Szenen, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen und die nicht gerade gewaltfrei sind, aber es hält sich alles in Grenzen. Mein Eindruck ist, dass S. A. Hunt den ersten Teil als Einführung auf die große Hexenjagd geschrieben hat. Denn diese hat noch nicht mal annähernd stattgefunden. Ich werde es hoffentlich bald wissen, denn weiterverfolgen werde ich die Reihe mit Sicherheit. Fazit Sehr speziell, schräg und unperfekt - das ist Robin Martine. Hexenjägerin und YouTube-Star mit der Mission den größten Hexenzirkel des Landes auszulöschen, welcher in Robins Heimatstadt angesiedelt ist. S. A. Hunt konnte mich mit ihrem Reihenauftakt überzeugen. Punkten konnte die Autorin bei mir vorallem mit ihren markanten Protagonisten und ihrem Geschick, die einzelnen Handlungsstränge mit Aha-Effekt zusammenzufügen. Ein bisschen rasanter und actionreicher hätte es zwar schon sein können, aber da baue ich mal auf die Fortsetzung, die auf jeden Fall von mir gelesen wird. Von mir gibts daher eine absolute Leseempfehlung für Die Hexenjägerin - Der Zirkel der Nacht.