alina ✨
Hope hat gerade den schrecklichsten Tag ihres Lebens hinter sich, als sie vor einer Bar auf Cooper trifft. Cooper, der ihr gleich sympathisch ist und mit dem sie wunderbare Stunden verbringt. Und auch Cooper kann sein Interesse an Hope nicht verbergen. Doch hat ihre Liebe eine Chance? Hope mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie muss in kurzer Zeit mehrere Schläge einstecken und ist daher noch sehr in ihrer Trauer gefangen. Deshalb hat es mich umso mehr als sie nach und nach immer mehr aus ihrem Schneckenhaus gekommen ist und sich ihr wahrer Charakter gezeigt hat. Denn Hope ist im Grunde genommen sehr lebensfroh und humorvoll. Allerdings konnte ich die ein oder andere Handlung von ihr nicht so ganz nachvollziehen, denn sie handelt oftmals sehr impulsiv, von ihrer Wut geleitet und setzt dabei auch den ein oder anderen Schlag unter die Gürtellinie. Aber auch dies lässt sie im Verlauf der Geschichte mehr und mehr hinter sich. Cooper ist der Inbegriff eines Good Guys, den man einfach lieben muss! Er ist liebevoll, fürsorglich und charmant. Außerdem kämpft er für das, was er möchte, ist kreativ und zeichnet sich vor allem in Bezug auf Hope durch seine unterstützende Art aus. Vor allem aber mochte ich seine offene Art, denn er zeigt nicht nur seine Gefühle, sondern gibt auch immer Preis, was er denkt. So geht er auch offen mit seiner Vergangenheit um, die ihn ab und zu noch einholt. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo und es war einfach total schön das Kennenlernen hautnah mitzuerleben. Denn die beiden harmonieren einfach total gut miteinander und geben einander den Rückhalt, den sie brauchen! Das Gefühl, das er in mir auslöst, die Worte, die er findet, die Ruhe, die ich in seiner Nähe empfinde, obwohl er alles in mir in Aufruhr versetzt, sein Lachen, das mehr in seinen Augen liegt als auf seinen Lippen - das alles würde ausreichen, um mich niemals zu langweilen. Nicht in einer Millionen Jahren. (Seite 168) Aber nicht nur Hope und Cooper konnten mich von sich überzeugen, sondern auch die Nebencharaktere. Vor allem Hopes beste Freundin Ivy, die immer für Hope da ist und ihre ganz eigene schräge Familie hat, und Quentin, der zwar etwas schräg, aber trotzdem total liebevoll ist, mochte ich total gerne. Ich hoffe ja, dass die beiden noch ihre eigenen Geschichten bekommen und es so auch zu einer Rückkehr nach Missoula kommt. Auch Coopers Dad Mac war mir sehr sympathisch, denn man konnte ihm richtig anmerken, wie viel Liebe er für Cooper empfindet und ihn bei allem unterstützt. Das konnte man eine Zeit lang von Hopes Mutter oder auch Kontrozilla (ich liebe diesen Spitznamen!) nicht behaupten, aber auch bei ihr versteht man die Beweggründe nach und nach immer besser. So leise wie ein Sommerregen war nun schon mein drittes Buch von Leonie Lastella und sie konnte mich ein weiteres Mal mit ihrem locker leichten und gefühlvollen Schreibstil überzeugen. Daher ist mir der Einstieg in die Geschichte auch sehr leicht gefallen und vor allem der Prolog war sehr emotional. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Geschichte danach erst einmal etwas zu langatmig war. Denn nach den vielen Ereignissen zu Beginn der Geschichte passierte gefühlt nichts. Nach ca. 100 Seiten ging es dann aber zum Glück mit meiner Leselust bergauf und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte von Hope und Cooper einlassen. Dabei hat es mir vor allem gefallen, dass sich die beiden nicht nur selbst langsam kennengelernt haben, sondern man dies auch als Leser durch die kurzen, aus beiden Perspektiven erzählten Kapitel hautnah miterleben konnte. Dabei hat es Leonie Lastella geschafft eine tolle Mischung aus humorvollen, locker leichten, teilweise fast schon kitschigen aber auch emotionalen und tiefgründigen Szenen zu kreieren. Vor allem aber hat es mir gefallen, wie sich einzelne Themen von Trauer, Lügen und schwierigen Familienverhältnissen hin zur Freundschaft durch die einzelnen Kapitel gezogen haben. Ein weiterer positiver Aspekt war außerdem das sommerliche Setting in North Carolina, welches trotz der teilweise sehr emotionalen Geschichte nur so zum Wohlfühlen eingeladen hat. Allerdings muss ich leider auch sagen, dass mir die Geschichte etwas zu vorhersehbar war und ich teilweise nur so auf den großen Knall gewartet habe (der dann leider auch genau so kam, wie ich es mir vorgestellt habe). Dies hat mich vor allem im Hinblick auf das Ende der Geschichte etwas enttäuscht, denn obwohl es nochmal total emotional wurde, gingen mir die Entwicklungen teilweise doch etwas zu schnell. "Du bist nicht diese eine falsche Entscheidung, die du irgendwann einmal getroffen hat. Was dich ausmacht, sind all die vielen richtigen, die du seitdem getroffen hast.", sage ich fest und sehe, wie Erleichterung an seinen Mundwinkeln zupft, auch wenn er noch nicht für ein richtiges Lächeln bereit ist. (Seite 195) Das Cover des Buches finde ich recht schön gestaltet, wobei die Farbwahl nicht so richtig mein Fall ist. Trotzdem passt es irgendwie zu dieser zuckersüßen und zarten Geschichte von Hope und Cooper. Besonders schön finde ich, dass es auch bei diesem Buch eine Verbindung zu den Inhalten aus der Geschichte gibt, die sich zwar erst sehr spät entfaltet, aber umso schöner ist! Alles in allem ist So leise wie ein Sommerregen ein zuckersüßes und atmosphärisches Buch, welches mir einige schöne Lesestunden bereitet hat, aber trotzdem nicht zu meinem Favorit der Autorin geworden ist. Dafür gab es für mich leider ein paar zu viele Kritikpunkte.