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gwyn

Posted on 3.6.2021

Ein Jugendbuch, ein Comic, das sich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung befasst. Zufall ist das, was wir nicht voraussehen oder vorausberechnen können. Wohin platziert ein Elfmeterschütze seinen Ball? Nimmt er stets die gleiche Ecke, ist er berechenbar. Was denkt der Torwart? Wirft er sich immer in die gleiche Ecke, ist er berechenbar. Die Entscheidung, ein Bauchgefühl. Nicht berechenbar. Andere Zufälle dagegen sind berechenbar – jedenfalls in etwa. Wie oft müssen wir durchschnittlich würfeln, um eine Sechs zu bekommen? Diese Berechnung ist statistische Wahrscheinlichkeit – die Laplace Regel. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung – die Stochastik, ist das Thema in diesem Buch. Das Comic beginnt interessant. Die Athener bestimmten früher ihre Beamten nach dem Losverfahren und die Venezianer hatten ein hybrides Losverfahren für ihre Senatoren, bei dem eine dirkte Auswahl und Losverfahren parallel einhergingen – das wurde lange angewandt, bis Napoleon Venedig besetzte. Die Chaostheorie, der Flügelschlag des Schmetterlings, bis hin zu Fraktalen, die Gaußsche Theorie; die gesamte Geschichte der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird erklärt. Das Jugendbuch ist interessant für Mathematikinteressierte als Hintergrundwissen. Wem aber das mathematische Gen fehlt, wie mir, der verliert hier schnell das Interesse. Die Reihe «Comic-Bibliothek des Wissens» mag ich an sich sehr gern, eine, die komplizierte Dinge anschaulich macht. Und dieses Buch gehört sicher auch dazu, soweit man ein Interesse an der Sache hat. Leider hat das Comic mir nicht geholfen, mein Interesse am Stoff zu wecken, zu abstrakt, zu theoretisch. Ich hatte gehofft, ein Motivationsbuch für diesen Bereich der Mathematik für Jugendliche zu finden. Die vielen geschichtlichen Hintergründe haben mir Spaß gemacht. Und für den Rest braucht man halt das Mathegen. Das Verlagshaus Jacoby & Stuart gibt keine Altersangabe - ich würde sagen, ab 15 Jahren, Allage. Ivar Ekeland ist Mitglied der norwegischen, kanadischen, palästinensischen und österreichischen Akademie der Wissenschaften und war Professor für Mathematik und Wirtschaft an der Universität Paris Dauphine und der Universität von British Columbia in Kanada. Seine Fachgebiete sind u.a. die Chaostheorie und die Spieltheorie. Étienne Lécroart, geb. 1960 in Frankreich, ausgebildet an der École nationale supérieure des arts décoratifs, ist ein vielgefragter Illustrator von Comics, vor allem solcher, die sich mit abstrakten Strukturen beschäftigen. In seiner Freizeit tritt er in einer Musikgruppe mit seinem diatonischen Akkordeon auf.

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