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auserlesenes

Posted on 2.6.2021

Emmy Seidlitz ist 86 Jahre alt, als die Ärzte bei ihr Herzprobleme feststellen. Die Seniorin, die ansonsten noch ziemlich rüstig ist, kann auf ein aufregendes Leben zurückblicken. Und ihre Kinder müssen erkennen, dass die Mutter so ihre Geheimnisse hat... „Sturmvögel“ ist ein Roman von Manuela Golz. Meine Meinung: Der Roman besteht aus 27 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht von Emmy, aber auch aus der weiterer Personen. Dabei gibt es zwei Stränge: Einerseits spielt die Handlung in der jüngeren Vergangenheit (1994 und 1995) und andererseits in ferneren Zeiten (ab 1911). Zeitangaben zu Beginn der Kapitel machen die Orientierung leicht. Der Schreibstil ist anschaulich und dank vieler Dialoge lebhaft, aber recht unspektakulär. Protagonistin Emmy ist eine selbstbewusste und resolute Persönlichkeit, die mit ihrer direkten Art schnell meine Sympathie gewonnen hat. Ihre Gedanken und Gefühle werden sehr gut deutlich. Leider sind nicht alle Charaktere vielschichtig angelegt. Der Roman basiert auf dem Leben der Großmutter der Autorin. Inhaltlich ist er abwechslungsreich. Die Schicksalsschläge und Erlebnisse, die Emmy widerfahren, machen die mehr als 300 Seiten umfassende Geschichte kurzweilig, facettenreich und unterhaltsam. Allerdings hatte ich mir eine etwas tiefgründigere und originellere Lektüre erhofft. Ein schöner Pluspunkt ist das angefügte Glossar, das sich am Ende des Buches versteckt. Auch das Interview zum Roman gehört zum interessanten Zusatzmaterial. Das moderne Cover gefällt mir gut. Der Titel ist passend. Mein Fazit: „Sturmvögel“ von Manuela Golz ist ein unterhaltsamer Roman, der mir schöne Lesestunden bereitet hat, aber das gewisse Extra vermissen lässt, um noch lange nachzuhallen.

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