Sara
"Provizier mich nicht, Kleines!" - Massimo Torricelli aus "365 Tage - Dieser Tag" Ich habe dieses Buch kurz nach ET begonnen und schon nach sehr wenigen Kapiteln an die Seite gelegt, weil es für mich schwer war, einen Weg in die Geschichte um Laura und Massimo zu finden. Gestern allerdings habe ich es mir wieder geschnappt, bis heute 2 Uhr nachts gelesen und anschließend beendet. Meine Meinung zu dem Buch ist letzten Endes sehr zwiegespalten: Auf der einen Seite könnte ich es verfluchen, auf der anderen Seite jedoch kann ich den Film und Teil 3 nicht abwarten. Angefangen bei dem Cover: von diesem bin ich, um es gerade heraus zu sagen, absolut kein Fan. Menschen auf dem Cover nehmen mir die Möglichkeit und die Illusion, sich ein eigenes Bild über die Protas machen zu können. Beim Schreibstils allerdings muss ich sagen, dass ich kein Problem hatte. Ich habe nach besagten anfänglichen Schwierigkeiten gut ins Buch hineingefunden und ab dann ging es flüssig weiter. Gestolpert bin ich selten jedoch über Wiederholungen, welche das Geschlecht des Babys betrugen (sehr nervig! Ein ewiges, fast kindliches, hin und her zwischen L & M). Die Handlung wiederum hat mir nicht zugesagt: circa 90% des Buches waren nur Sex, nicht mehr und nicht weniger. Grundsätzlich stört mich das nicht, wenn die Handlung drum herum nicht untergeht, was man von "365 Tage - dieser Tag" allerdings nicht behaupten kann. Immer wieder kam es, aufgrund der Leidenschaft von Laura und Massimo, zu einem scheitern der Kommunikation und Laura ihre !berechtigte! Wut löste sich ins Nichts auf. Dass Laura nicht standhaft blieb, hat mich enorm an ihr gestört. Ihre Naivität war von Anfang bis Ende absolut greifbar. Noch dazu hat sie für mich keinen Charakter. Geld und Sex sind für sie essentiell und menschliche Werte scheinbar egal. Ihren Gedanken zu folgen gestaltete sich deshalb als äußerst schwierig, einfach weil man nichts nachvollziehen konnte. Massimo erlebte man nur am Rande des Geschehens, leider. Gerne hätte ich mehr über ihn erfahren, was aber nicht der Fall war. Er gab hier und da Befehle und tauchte nicht als Mainchatacter in der Geschichte auf, wobei gerade er ja eigentlich die tragende Figur sein sollte. Zurück zum Geschehen: es passierten im Grunde genommen nur Dinge, welche absehbar waren und wofür man keine 476 Seiten hätte schreiben müssen. Wenn 90% davon nur Sex waren, gab es tatsächlich dann doch noch 10% Handlung, welche sich allerdings erst im letzten Abschnitt ereignete. Da kam Spannung auf, es wurde feurig (jedoch ohne Sex) und man hat mitgefiebert. Erst da kam Unterhaltung und Bewegung in die Geschichte und man hat die letzten Seiten nochmal viel intensiver gelesen, weil da eben diese besondere "Schlüsselfigur" (@bookcahontas ihr Wort) auf der Bildfläche erschien. Sie schien das Fundament zum Bröckeln zu bringen. Genau das bewegte mich aber dazu, auf den Film sowie den 3. Teil hinzufiebern.😅 ⚡Zwiegespalt ist nun deutlich⚡ Insgesamt ist das Buch, wie sich unschwer erahnen lässt, kein Highlight und eine Empfehlung nicht wert. Dass mich die letzten Kapitel aber doch dazu bewegen, an Massimo und Laura dran zu bleiben, macht es mir schwer, hier zu einer Bewertung zu gelangen.🙈