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world_of_a_booklover

Posted on 30.5.2021

Wenn ich mir im Nachhinein meine Notizen zum Buch ansehe, würde ich es am Liebsten direkt ein zweites Mal lesen. Die Geschichte von Linus, Arthur und den fantastischen Kindern ist ein Must-Read, Jahreshighlight und hat alle Lobeshymnen absolut verdient! Eigentlich habe ich das Buch eher zufällig durch den Hype im englisch sprachigen Raum entdeckt und bin so dann auf die Übersetzung bei Heyne gestoßen, die im April erschien. Großes Lob an dieser Stelle auch für das wunderschön illustrierte Cover. Man startet mit dem Alltagsleben des Protagonisten Linus, ein 40-jähriger, etwas rundlicher Beamter, dessen einzige Freundin seine Katze ist. Allein dieser Aspekt verspricht eine sehr einzigartige Geschichte. Linus bearbeitet die Fälle von magisch begabten Waisenkindern und soll deren Sicherheit und Wohlbefinden prüfen und sicherstellen. Eines Tages wird er ins Büro des Allerhöchsten Managements bestellt und bekommt dort einen absolut ungewöhnlichen Auftrag. Die herzerwärmende Reise von Linus und den Lesern beginnt... Und mit herzerwärmend meine ich genau das. Am Ende des Buches hatte ich Tränen in den Augen und konnte kaum fassen, dass die Geschichte hier zu Ende sein soll. T.J. Klune schafft es über die Erzählerperspektive und einem ständigen Wechsel von Humor, Tiefgründigkeit und Charme den Leser komplett in den Bann zu ziehen. Das oben genannte Zitat ist nur eine von sehr vielen Textstellen, die mich zu tiefst berührt haben. Ehrlich gesagt, konnte ich mich auch kaum für eines entscheiden, da die meisten der von mir gemerkten Textstellen jeweils Teil einer wichtigen und wieder ganz anderen Message waren. Das Buch enthält von Gesellschaftskritik, über Bodypositivity bis zu einer queeren Liebesgeschichte eine schier nicht greifbare Bandbreite an aktuellen, wichtigen Themen. Und nun zum besten Aspekt: die Charaktere. Allein Linus ist schon so sympatisch und interessant. Er wirkt so rein, aufrichtig, ist teilweise im Zwischenmenschlichen sehr unbeholfen und ist einfach wahnsinnig liebenswert. Dazu kommen aber dann neben dem herzensguten Heimleiter Arthur Parnassus und einigen Anderen noch die magischen Kinder, die unterschiedlicher und spezieller kaum sein könnten. Klune beweist seine uneingeschränkte Fantasie und kreiert sowohl lauter verschiedene Wesen, deren Geschichten als auch dazu noch authentische, menschliche Persönlichkeiten, die man sofort ins Herz schließen muss. Meine Lieblinge waren Talia, Sal und Lucy. Im Grunde findet hier eine Gruppe von Außenseiter ein gemeinsames Zuhause, gekoppelt mit einer Prise Liebesgeschichte verspricht das allein ebenfalls etwas Wunderschönes. Ich wurde berührt, verzaubert, zum Lachen gebracht und auch überrascht. In diesem Buch steckt so viel mehr, als sich von außen erwarten lässt. 'Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte' ist für mich ein Beispiel für genau das, was Lesen ausmacht - so viel mehr als nur Unterhaltung oder eine Geschichte die man liest und vergisst. Linus & Co. werde ich mit Sicherheit nicht so schnell vergessen können. Wahrscheinlich könnte ich noch seitenlang über das Buch schwärmen, aber bitte lasst euch beim Lesen einfach selbst begeistern. Fazit: Ich denke, man hat es schon gemerkt ... das Buch ist einfach ein riesen Highlight, zu dem ich nicht mehr sagen kann außer: "Lest es!". Ich hoffe so inständig, dass die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die es verdient hat, auch in Deutschland noch kommt. Außerdem könnt ich mir, bei dieser grandiosen Romanvorlage, auch sehr gut eine Verfilmung vorstellen. 5/5 ⭐

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