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Rebecca

Posted on 30.5.2021

Rezension: „Ein Bed & Breakfast für Kirkby“ von Charlotte McGregor Auf dem Cover erwarten uns ein wunderschöner strahlend blauer Himmel und grüne Landschaftstreifen. Auf der linken Seite ist das B&B-Cottage abgebildet, ein wenig moosbewachsen, während sich dahinter weitere Häuser aneinanderreihen. Diese Darstellung vermittelt einen sehr idyllischen, ruhigen und gemütlichen Eindruck. Der Titel verspricht eine Geschichte, bei der das B&B der Haupthandlungsort zu sein scheint. Wobei sich „Ein Bed & Breakfast für Kirkby“ eher so anhört, als würde es gerade erst aufgebaut bzw. neu eröffnet werden und nicht schon existieren. Als Reihentitel ist „Highland Hope“ auf jeden Fall schonmal ein Hinweis auf Geschichten in Schottland! Und Hoffnung (engl. Hope) kann es für viele Dinge geben – die Liebe, die Wiederbelebung einer Kleinstadt oder ganz andere Dinge. Charaktere Colleen Murray ist 32 Jahre alt und hat gerade ihren Vater verloren. Zusammen mit dessen Hund Tito reist sie nach Kirkby, Schottland, um die Heimat ihres Vaters etwas näher kennenzulernen, etwas Abstand zu bekommen und sich selbst zu finden. Es ist gar nicht mal so leicht für sie, mit ihrer Trauer umzugehen, denn von Unterstützung durch ihre karriereorientierte Mutter kann man kaum sprechen. Colleen fühlt sich die meiste Zeit einsam und allein, denn seit sie zur Pflege wieder zu ihrem Vater gezogen ist und sich von ihrem Ex-Freund getrennt hatte, hat sie nicht viel Zeit außerhalb des väterlichen Hauses verbracht. Alexander Fraser leitet seit einiger Zeit den Familienbetrieb „The Cozy Thistle“ und ist alleinerziehender Vater seines zwölf Jahre alten Sohns Aiden. Seine Ex Zoe hat sich für eine Karriere als Schauspielerin und gegen ein gemeinsames Familienleben entschieden, was, zusammen mit dem Verlust seiner Mutter im jungen Alter, tiefe Narben hinterlassen hat und auf ein riesiges Vertrauensproblem hindeuten. Alex ist ein begnadeter Reiter und wird von vielen mit ‚Jamie Fraser‘ aus der Serie „Outlander“ verglichen. Schreibstil und Handlung Der erste Band der „Highland Hope“-Reihe ist in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. Trotzdem bekommt man, durch einen vorgenommenen Perspektivenwechsel, öfter auch intensivere Einblicke in die Gefühle und Gedanken von beiden Protagonisten, auch wenn diese für mich nicht immer vollständig nachzuvollziehen gewesen sind. Vom Ausdruck her war der Schreibstil sehr flüssig und angenehm, sodass ich einen sehr guten Lesefluss erreichen konnte. Besonders positiv hervorheben muss ich die wunderschönen und überaus detaillierten Beschreibungen verschiedenster Szenenschauplätze – als hätte man den betreffenden Ort live vor Augen. Teilweise sind mir am Schreibstil allerdings einige merkwürdig wirkende Worte aufgefallen, die öfter nicht zu den entsprechenden Szenen oder Charakteren gepasst haben, dass ich den Kopf schütteln musste und mir dachte „so redet doch niemand“. Auch gab es inhaltlich des Öfteren Wiederholungen, die mir mit der Zeit negativ aufgestoßen sind. Ebenso hätte ich auf die ein oder andere ausufernde Beschreibung vom ein oder anderen Gedankenchaos oder Wetterzustand verzichten können, denn die haben in meinen Augen irgendwann einfach nur noch Seiten gefüllt, ohne wirklich wichtigen Inhalt zu transportieren. Handlungstechnisch bot „Ein Bed & Breakfast für Kirkby“ eine wunderschöne idyllische und authentische Kleinstadtatmosphäre, mit der man sich direkt pudelwohl gefühlt hat. Man hatte dieses klassischer Jeder-kennt-jeden-und-weiß-alles-Gefühl und zusammen mit einem großen Maß an Hilfsbereitschaft und Zuvorkommenheit könnte man gar nicht anders, als eigentlich jeden Bewohner der kleinen Stadt ins Herz zu schließen. Die Protagonisten sowie Nebencharaktere der Geschichte waren mir alle sympathisch und gerne würde man sie sicher auch im richtigen Leben kennenlernen, wenn das nur möglich wäre. Nun muss ich aber leider, gerade auch im Bezug auf Colleen und Alex, ein bisschen Kritik üben, denn die ganze Entwicklung von Fremden zu Freunden zu einer entstehenden Beziehung ging viel zu schnell, geradezu rasant über die Bühne, was speziell bei den beiden dazu geführt hat, dass leider die Gefühle füreinander für mich nicht besonders intensiv deutlich geworden sind, auch wenn einige Szenen übertrieben kitschig ausgestaltet worden sind. Auch Colleens Integration in die Fraser Familie war mir einfach zu viel. Ich mein, es ist verständlich, dass es in so mancher Kleinstadt anders läuft als z.B. in einer Großstadt, aber niemand kannte sie und umgekehrt und trotzdem war sie ab der ersten Minute eigentlich schon ein vollwertiges Mitglied der Familie, was für mich zu Irritation und Unglauben geführt hat. Gerade auch weil alles vom Tempo her sehr schnell ging, vom Ankommen über die Beerdigung des Vaters etc., ging im Gegenzug die Beziehungsentwicklung zwischen den Protagonisten nur sehr schleppend voran, was mich teilweise ein wenig hat verzweifeln lassen. Auch die Endproblematik mit Alex‘ Ex-Freundin, die auf einmal wieder auftauchte, etc., wirkte für mich eher an den Haaren herbeigezogen, um vielleicht doch nochmal etwas Pepp in die Geschichte zu bringen, da Zwischendrin nicht sonderlich viel passiert war. Insgesamt fand ich auch den Klappentext etwas irreführend, denn von der zeitlichen Reihenfolge passte dieser nicht sonderlich gut zur Geschichte und versprach mehr, als letztendlich bei rumgekommen ist. Fazit Ein angenehmer Auftakt für eine Reihe, die definitiv Potential hat! Leider hatte dieser erste Band noch eine Menge Schwächen, die hoffentlich in den Folgebänden ausgebessert werden. Aufgrund einer Menge toller Nebencharaktere freue ich mich trotz allem sehr auf Band 2. Bewertung: 2  von 5 Sternen

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