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Rebecca

Posted on 30.5.2021

Rezension: „Stealing your heart“ von Kelly Siskind Das Cover ist in verschiedenen Blautönen gehalten und an verschiedenen Stellen mit kleinen golden glitzernden Sternchen versehen. Es ist abstrakt gehalten, es gibt keine weiteren erkennbaren Formen und außer dem Titel auch nichts was irgendwie auf den Inhalt schließen lässt. Generell ist „Stealing your heart“ wohl eine Anspielung auf den Klappentext und deutet auf eine Liebesgeschichte mit kriminellem Hintergrund hin. Charaktere Clementine Abernathy hat jahrelang in Pflegefamilien gelebt, bis sie mit 16 Jahren geflüchtet ist. Von einem vollkommen Fremden aufgenommen, wurde dieser zu einer Art Mentor für sie, der ihr beibrachte reiche Menschen um ihr Hab und Gut zu erleichtern. Über die Zeit entwickelten sich familienähnliche Bande und Clementine wuchs zu einer taffen jungen Frau heran, die allerhand diebische Tricks auf Lager hat. Sie stiehlt von den Reichen und gibt den Armen, wie Robin Hood, was in ihrem Fall bedeutet, dass sie ‚erwirtschaftetes‘ Geld an Waisenhäuser in armen Länder schickt. Maxwell Jack David leitet vertretungsweise das Familienunternehmen, solange sein Vater nicht in der Lage ist, dies selbst zu tun. Er steckt mitten in einer bahnbrechenden Forschung und ist dementsprechend auch einer Menge Druck und Stress ausgesetzt. In seiner Freizeit verkleidet er sich sehr gerne als Elvis-Tribute-Künstler und steht auf der Bühne, um Menschen zu unterhalten. Jack ist ein sehr kontrastreicher Charakter gewesen, denn während er z.B. unglaublich schlecht im Flirten mit Frauen zu sein scheint, muss er im Bett ein äußerst selbstbewusster und fordernder Partner sein. Schreibstil und Handlung Uff, ehrlich gesagt bin ich mir noch gar nicht so sicher, wie genau ich über dieses Buch sprechen soll. Warum? Weil es absolut nicht meinen Erwartungen an die Geschichte entsprochen hat. Angefangen hat es schon mit dem Schreibstil. Vielleicht lag es an der Übersetzung, wer weiß das schon, aber ich bin oftmals ins Stocken geraten, weil entweder die Satzstellung merkwürdig gewesen ist oder Worte aufgetaucht sind, die vom Klang her überhaupt nicht kompatibel gewesen sind. Ich bin vom Lesefluss her nicht sehr gut vorangekommen. Generell wird „Stealing your heart“ in der dritten Person, mit einem Perspektivenwechsel zwischen Clementine und Jack erzählt, wobei Clementines Sichtweise eindeutig überwogen hat. Allerdings war der Perspektivenwechsel vermehrt holprig und manchmal regelrecht abrupt, dass die Story gehetzt wirkte und nur wenig nachzuvollziehen war. Zusätzlich haben mich besonders zwei Sachen mehrfach sehr verstört. Zum einen der Humor der Geschichte – der zwar lustig sein sollte, aber es in den meisten Fällen leider nicht war, sodass viele Situationen ungemütlich und wenig entspannt wirkten. Zum anderen die Intimszenen zwischen Clem und Jack, die befremdlich und wenig ernst zu nehmen gewesen sind. Ich konnte mich beim Lesen weder fallen lassen, noch wurde, wahrscheinlich durch die vorangegangenen Punkte negativ beeinflusst, ein Spannungsfluss erzeugt, der mich vollständig einnehmen konnte. Handlungstechnisch fand ich die Idee einer weiblichen Robin-Hood-Figur echt großartig, wurde aber leider sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Handlung war größtenteils eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die teilweise weder sinnvoll noch klar nachzuvollziehen gewesen ist. Zusätzliche, nicht gekennzeichnete, Rückblicke rundeten das Chaos ab und sorgten für ein sich immer weiter verstärkendes Gefühl von Verständnislosigkeit bei mir. Anstatt etwas mehr auf Clementine und ihren Beruf einzugehen, bekommt man eigentlich nur über diesen einen besonderen Coup Informationen und den setzt sie bereits von Beginn an in den Sand. Letztendlich wirkte die ganze Geschichte ziemlich absurd und war mit einer Menge Nebensächlichkeiten gefüllt. Auch die Charaktere konnte mich nicht überzeugen, denn einerseits fehlte es ihnen an einer angemessenen Menge Tiefgründigkeit und die meiste Zeit vermittelten sie eine intensive Unglaubwürdigkeit, denn regelmäßig widersprachen Clementine und Jack sich selbst oder handelten so sehr out-of-character, dass bald eins nicht mehr zum anderen passte. Fazit Ein interessanter Klappentext, der leider absolut nicht hält, was er verspricht. Gepaart mit einer Menge irritierendem Humor und unglaublich widersprüchlichen Charakteren konnte mir die Geschichte leider nur sehr wenige positive Aspekte näherbringen. Bewertung: 1  von 5 Sternen

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