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Neuanfang im Alten Land Geigerin Felicitas durchlebt nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes eine schwere Zeit. Unfähig zurück in die Musik zu finden, muss sie für ihre vier Kinder sorgen… und dann bekommt sie auch noch die Kündigung für die Wohnung. Völlig verzweifelt setzt sie alles auf eine Karte und kauft von den Rücklagen einen alten, leerstehende Gasthof im Alten Land. Endlich Platz im Haus und dazu ein großer Garten am Fluss, hier kann die Familie ankommen und zu sich finden. Doch es läuft nicht problemlos… am und im Gasthof sind zahlreiche Reparaturen nötig, aber das Geld fehlt… die Idee, die Fee und ihre Tochter hatten, kam bei den Leuten erst mal gut an, endet aber mit einem Fiasko… und Jesko, der sympathische Mann von Gegenüber hilft zwar gern bei Arbeiten am Haus, aber kann da mehr daraus werden? Das himmelblaue Cover mit Kirschzweigen und Blüten und den Schwalben hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Es ist ein hochwertiges, gebundenes Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen… einfach nur wunderschön! Die Geschichte von Fee und ihren Kindern lässt sich gut lesen. Da ist einerseits das schwere Unglück, dass die Familie so unverhofft getroffen hat und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, und andererseits atmet man auf bei den Beschreibungen vom Alten Land, vom wilden Garten am Fluss, vom alten Gasthof, der es verdient ein neues Leben zu bekommen, beim Lesen von Ausflügen… Fee war mir sympathisch, auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte. Als Geigerin war sie in ihrem Element, aber der Tod ihres Mannes hat sie tief getroffen und verunsichert. Jetzt gilt ihr Hauptaugenmerk den Kindern und dennoch entgeht ihr so viel. Da ist Rasmus, dem das Lernen am Gymnasium schwer fällt und der gern eine Lehre machen würde… und der so viel Verantwortung übernimmt. Da ist Rieke, eine 14-Jährige, die so voller Ideen steckt und diese mit Begeisterung umsetzt. Da ist die stille Martha, die die Natur liebt und dafür oft von Gleichaltrigen ausgelacht und gemobbt wird. Und dann ist da noch Golo, der Jüngste, der im neuen Zuhause aufblüht und schnell eine Kindergartenfreundin findet… Die Entwicklung in der Geschichte hat mir gut gefallen. Die Kinder und auch Fee finden ihren Weg. Wobei die stille Martha etwas unterging und ich mich verwundert habe, dass es an einer Stelle heißt, dass sie nicht mehr spricht, aber nie darauf eingegangen wird wieso das so ist und wie sich der löst. Auch zwischen Fee und Jesko hätte ich mir ein Reden über die Vergangenheit gewünscht. Beide haben Schweres bzw. eine große Enttäuschung hinter sich, aber sie sprechen nie darüber, sondern sind irgendwann einfach ein Paar… Insgesamt erzählt „Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ eine schöne Geschichte über Verlust und Trauer und Neuanfänge. Ich habe das Buch gern gelesen und kann es weiterempfehlen.