kupfisbuecherkiste
Carly Kirk ist mit ihrem Studium und ihrem Leben unzufrieden, und möchte etwas anderes erleben. Da ihr das seltsame Verschwinden ihrer Tante nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich von New York auf die Reise zum Sun Down Hotel in Fell, wo sich 30 Jahre zuvor die Spur ihrer Tante verliert. Um ihre Lebenskosten in Fell decken zu können, fängt Carly wie ihre Tante im Sun Down Hotel an zu arbeiten. Gerade die Nachtschicht scheint leicht verdientes Geld zu sein. Doch das Hotel ist nicht mehr das, was es einst war, oder hätte sein können. Der Putz blättert ab, weder das Hotelgebäude noch die Infrastruktur wurden modernisiert. Die Gäste checken wie früher ein, und müssen sich in einem Buch handschriftlich eintragen. Die Stammgäste wollen das gleiche Zimmer wie eh und je, und verwenden die gleichen Schlüssel wie eh und je. Das Hotel scheint jedoch Geheimnisse zu bergen: Im Hotelpool ertrank einst ein Kind, und im Zimmer 103 soll es spuken. Carly macht sich auf Spurensuche, und kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Wie einst ihre Tante Viv. Kann Carly mit den Hinweisen, die sie findet, das Verschwinden ihrer Tante lösen? „Zimmer 103“ ist ein Grusel-Horror-Schinken, der mir wirklich gut gefallen hat. Stilmäßig würde ich das Buch zu alten Horrorbüchern einordnen. Flackernde Lichter, skurrile Protagonisten, zwei Erzählstränge, die sich zum Schluss verweben. Sicherlich waren manche Wendungen vorhersehbar, und doch konnte mich die Lösung und die Geschichte gut unterhalten. Dass ich das Buch recht schnell durchgelesen hatte, spricht ausserdem für sich. Mich ziehen diese Motels magisch an, da sie eine gewisse Anonymität ausstrahlen. Wie in vermutlich jedem Hotel erlebt man verrückte Dinge, aber ich kann mir vorstellen, dass gerade in Motels die Chance höher ist, skurrile bis abgefahrene Dinge erlebt. Meist sind es Menschen auf Durchreise, die in einem Motel übernachten, und so bleiben gerade die Menschen im Gedächtnis, die wiederkehren. Für mich ein schöner Gruselroman, der mich überzeugt hat.