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kimvi

Posted on 29.5.2021

Seinen Dienst als Polizist auf Pellworm hat Jan Benden sich eigentlich geruhsam, vorhersehbar und wenig spektakulär vorgestellt. Doch als plötzlich eine Leiche am Deich gefunden wird und sich wenig später herausstellt, dass es sich um einen Mord handelt, ist es mit der idyllischen Ruhe auf der Insel vorbei... Der Einstieg in diesen Pellworm-Krimi gelingt mühelos, denn das Autorenduo beschreibt den Handlungsort Pellworm so authentisch, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig, was durch den häufig verwendeten plattdeutschen Dialekt noch untermauert wird. Deshalb kann man vom ersten Moment an ins Geschehen eintauchen und den Aufenthalt auf der Insel genießen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Die Charaktere sorgen außerdem dafür, dass stellenweise herrlicher Humor aufblitzt, bei dem man spontan schmunzeln muss. Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Es gibt einige Verdächtige, was dazu führt, dass man eigene Ermittlungen anstellen und miträtseln kann. Auch wenn die Spannung eher mäßig ist, macht es Spaß, das Insel-Feeling auszukosten, die Eigenarten der Bewohner zu beobachten und Jan gedanklich bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen. Zum Ende hin stellt sich die bis dahin etwas vermisste Spannung ein. Denn die Ereignisse überschlagen sich.  Ein gelungener Pellworm-Krimi, bei dem man nicht nur miträtseln, sondern auch Inselatmosphäre genießen kann.

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