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Cupcakegirlreads

Posted on 28.5.2021

Nathalie gibt sich die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders und spricht seit dem nicht mehr. Lucas denkt, dass er es nicht wert ist, geliebt zu werden. Beide haben sie die Kraft zum Leben verloren. Doch in der Psychiatrie erkennen sie gemeinsam, dass es sich lohnt, sich ins Leben zurück zu kämpfen… Nathalie und Lucas sind beides unheimlich starke und sympathische Charaktere, die schon viel zu früh den Ernst des Lebens kennenlernen mussten. Ihre Reise hat mich emotional total berührt. Ich habe mit beiden gelacht, geweint und einfach mitgefiebert. Was das Buch in meinen Augen so besonders gemacht hat, war vor allem der grandiose Schreibstil, der sich zusammen mit den Charakteren entwickelt hat. So wie Nathalie zu beginn innerlich taub war, so war auch die Wortwahl zu Beginn sehr nüchtern und unterstrich ihre Teilnahmslosigkeit am Klinikalltag dadurch perfekt. Doch je mehr sich Nathalie wieder ins Leben zurückgekämpft hat, desto fröhlicher und lebendiger wurde auch der Erzählstil. Es hat mich einfach gefesselt wie phänomenal der Schreibstil ihre Gefühlslage widergespiegelt hat und wie die Autorin es so geschafft hat, so viel Gefühl auf so wenigen Seiten unterzubringen. Und dennoch geht es im Buch natürlich nicht nur um Fortschritt, sonder auch um die vielen Rückschlägen mit denen beide Protagonisten, aber auch die anderen Patienten zu kämpfen hatten. Ihr Kampf, ihr Emotionen und Gedanken und der Klinikalltag wurden in keiner Weise verharmlost. Gleichzeitig wurde aber auch nichts im Buch unnötig dramatisiert, obwohl es durchaus dramatische Szenen gab. Und genau das hat die Geschichte für mich letztendlich so authentisch gemacht. Dieses Buch lässt mich einfach sprachlos zurück, weil es mir so viel mehr gegeben hat, als ich mir erhofft hatte. Alles in allem ein Jahreshighlight und eines der besten Jugendbücher, die ich je gelesen habe!

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