schokoflocke
Der Bienenbeschwörer " Simonopios Ankunft hat uns für immer verändert. Sie war ein Wenepunkt in unserer Familie und würde später einmal über Leben und Tod entscheiden, aber das wussten wir damals natürlich noch nicht. " Gleich nach der Geburt in die Kälte ausgesetzt und von einem Bienenschwarm umhüllt - es ist ein Wunder, dass der Junge überlebt hat. Als die alte Nana Reja das Baby findet ist das ganze Dorf in Auffuhr. Unter die Empörung über so eine schändliche Tat mischt sich aber auch Misstrauern - der Mund des Baby ist missgebildet, das Kind "vom Teufel geküsst" und wahrscheinlich Ünglück über das ganze Dorf bringen. Zum Glück sind Beatriz und Francisco Morales, die Gutsbesitzer, gläubige Katholiken und anständige Menschen. Sie nehmen das Baby auf und lieben es wie eigenes Kind. Simonopio kann nicht sprechen, versteht aber die Natur, wird immer von den Bienen begleitet und spürt, wenn jemandem die Gefahr droht, was für die Familie Morales mehrmals zum Segen und Rettung wird. Sehr typisch für lateinamerikanische Autoren würzt Sofia Segoviaa eine interessanteGeschichte einer wohlhabenden mexikanischen Famile anfangs des XX Jahrhunderts mit Prise Magie und Übernatürlichen. Ich fand diese Kombination sehr gelungen, besonders da im Hintergrund um reale Ereignisse geht, wie die mexikanische Revolution, politische Unruhen, Reformen und die Spanische Grippe ( in der aktuellen Situation sind diese Kapiteln natürlich besonders interessant) . Vordergründig geht es aber um die Familie selbst, um Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Vertauern und Tradition, aber auch um Neid, Missgunst und Aberglauben. Ich fand die Geschichte wirklich schön und emotional, leicht exotisch und bisschen märchenhaft. Anfangs ist das Buch nicht ganz leicht zum lesen, das sich die Erzählperspektive ständig wechselt und auch chronologisch durcheinander gerät. Es ist bisschen verwirrend, aber dadurch wirkt die Geschichte auch vollständiger und so kann man die vielen Charaktere besser verstehen. Irgendwann fügt sich alles zusammen und die Erzählung ist dann flüssig und fesselnd. Mich hat dieses Buch und vorallem der kleine Simonopio einfach bezaubert und eine schöne Lesezeit beschert.