kupfisbuecherkiste
Raf und Motz sind seit Kindertagen beste Freunde, und könnten gegensätzlicher nicht sein. Während Motz eher der ruhigere Part ist, steht Raf gerne im Vordergrund, und nimmt sich, was er benötigt. Motz leidet unter der Beziehung, kann sich aber nicht aus den giftigen Fängen seines vermeintlichen Freundes befreien. Erst als Raf mit Motzs Freundin spurlos verschwindet, kehrt für Motz Ruhe ein. Diese soll aber nicht für immer sein. “Dunkelgrün, fast schwarz” konnte mich nicht so recht überzeugen. Ich habe das Buch als sehr langatmig empfunden. Die Ausschweifungen über Raffaels und Moritz’ Leben, Familien und Umgebung waren für mich langweilig und auch absehbar. Zwei Mütter, die mit ihren Leben und Kindererziehung auf unterschiedliche Weise überfordert wirken. Familienväter, die sich eher um sich und ihre Bedürfnisse kümmern als um die Familie. Ein Protagonist, der seinen vemeintlich besten Freund ständig überbügelt, unterjocht, weil er ganz genau weiß, dass dieser nicht wehren wird. Raffaels kriminelle Ader zieht sich durch dessen Leben und ist für mich genauso nervenzehrend gewesen wie Moritz’ verwaschene Machtlosigkeit, sich dagegen zu stemmen. Leider konnte mich auch keiner der Protagonisten wirklich überzeugen. Gerade weil es so viele toxische und einseitige Beziehungen gibt in unserer Gesellschaft, hätte ich mir zumindest einen Lösungsweg gewünscht, wie Moritz dieser Beziehung mit Raffael entkommen kann aus eigener Kraft. Auch Johanna war für mich ein Fähnchen im Wind. Sie ist selbst von Raffaels Verhalten genervt, und doch bleibt sie an ihm kleben, ohne eine konsequente Entscheidung zu treffen. Moritz‘ Verhalten bleibt kaum verändert, er scheint alleine nicht so recht zurecht zu kommen, und steht sich bis zum Schluss im Weg, mal mehr mal weniger. Ebensowenig kommte mich das Ende überzeugen. Der Spannungsbogen blieb so blass wie die Protagonisten, die Ereignisse waren für mich vorhersehbar, und ich war nicht überrascht über die „Lösung“, warum die drei Hauptprotagonisten auseinander gingen. Für mich leider eins meiner schwachen Bücher dieses Jahr, da es mich nicht unterhalten konnte. Was wiederum nichts über die Qualität des Buches selber aussagt. Denn: Geschmäcker sind verschieden, und es mag jemand anderen gut unterhalten.