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blerta

Posted on 25.5.2021

Drei Jahre lang lebte Lily in Liverpool, während Jo sich voller Kummer in den Arbeitskampf stürzte. Er möchte sich an Ludwig Oolkert rächen, der ihm Lily aus seinem Leben genommen hat. Endlich kehrt Lily mit Henry und ihrer Tochter nach Hamburg zurück, doch sie fühlt sich wie in einem Käfig. Während es in den Gängevierteln brodelt und ihre Familie die Karsten-Reederei zu verlieren droht, kann sie ihren Widerspruchsgeist nicht unterdrücken. Obwohl sie nichts mehr fürchtet als ein Wiedersehen mit Jo, ist genau das ihr sehnlichster Wunsch. Meine Meinung Ich habe so sehr auf den zweiten Band hin gefiebert, dass ich es kaum erwarten konnte, ihn endlich zu lesen! Es ist ein schöner Einstieg in das Buch. Man bekommt nicht sofort die Auflösung, die man unbedingt wissen will, aber es gibt notwendige und interessante Erklärungen über die vergangenen Geschehnisse, die wir nicht miterleben durften. Nach und nach erfährt man, wie die Charaktere die vergangenen drei Jahre überstanden haben und was ihnen passiert ist. Als Leser habe ich nach jeder auch nur kleinsten Information gelechzt. Man erfährt nicht nur Dinge über Lilys und Jos Leben, sondern auch über das Leben von Lilys Familie, die ja in Hamburg geblieben sind. Sehr gefreut habe ich mich über Emmas Sicht, da sie einfach so eine unglaublich willensstarke Frau ist. Ein wenig gestört haben mich leider die vielen Perspektivenwechsel. Manchmal wechselte die Sicht und es gab einfach nur Erklärungen zu den vergangenen Jahren und mögliche Zukunftsszenarien oder Selbstreflexionsszenen. Es wurde mir dann etwas zu lang und es gab zu viele Eindrücke – vor allem, da ich in der Geschichte einfach weiterkommen wollte. Ich wollte mehr über die momentane Lage der Charaktere erfahren. Den Schreibstil der Autorin fand ich wie im ersten Band sehr angenehm. Er passt zur Zeit, beschreibt die Gefühle der Protagonisten so treffend und gibt einem das Gefühl, direkt neben ihnen zu stehen. Ab der Mitte geht es dann aber wieder steil bergauf! Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte dann endlich aufgenommen wurde und mich auch besser erreichen konnte. Plötzlich kommt mehr Spannung auf, mehr Handlungsstränge verwickeln sich ineinander und die Charaktere beginnen sich sozusagen aufeinander zu zubewegen, ihre Wünsche, Träume und Sorgen zu äussern. Es gab gegen Schluss keinen Halt mehr für mich. Die letzten 300 Seiten habe ich in einem Stück durchgelesen. Weil Miriam Georg hat es geschafft, dass man als Leser dranbleibt. Sie wirft einem immer wieder kleine Stückchen hin, denen man folgt, aber sie sind nie genug, dass man sich satt fühlt. Ich musste wissen, wie es weitergeht, was mit den Charakteren passiert und habe mich nicht losreissen können. In diesem Buch gab es einige herzzerreissende Momente und schockierende Pausen, aber auch wunderschöne Erfolge und Wendungen, die einem das Herz erwärmen. Es ist ein Buch, das über starke Frauen spricht, die damalige Zeit kritisiert und einem Mut gibt, dass es sich in unserer Zeit lohnt zu kämpfen. Fazit Der Einstieg in die Geschichte war ein bisschen langatmig, da es viel aufzuholen gab, aber danach kam dafür doppelt so viel Spannung und Gefühl auf. Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und liess einen direkt in die Gefühlswelt der Charaktere schauen. Es war sehr spannend zu beobachten, wie sich die Geschichten der Charaktere ineinander verstrickten. Vor allem gegen Schluss konnte mich das Buch sehr einnehmen und hat mich bis jetzt nicht wirklich losgelassen. Ein würdiges Finale für die Reihe.

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