Dani
Normalerweise lese ich mir bevor ich Bücher kaufe immer den Klappentext durch und das ohne Ausnahme. Allerdings wurde mir das Buch so ans Herz gelegt, dass ich gar nicht anders konnte als es mir sofort zuzulegen. Daher hatte ich aber auch gar keine Ahnung worum es geht und habe mich vollkommen von dem Buch überraschen lassen. Ich wusste allerdings das es sich bei "The Grace Year" von Kim Leggit um eine Dystopie handelt und da ich diese aber immer sehr gerne mag war ich noch gespannter als ohnehin schon. Das Cover fand ich zu Anfang nicht unbedingt wunderschön aber je mehr man gelesen hat, desto mehr Sinn hat es gemacht und ich liebe es wenn das Cover eines Buches so unglaublich gut zum Inhalt passt wie hier. Die Dystopie wird mit zwei Zitaten eröffnet, einmal von "The Handmaids Tale" also "Der Report einer Magd" und das andere ist von "Lord of Flies" also "Herr der Fliegen". Und ich muss sagen, dass ich die wirklich unglaublich passend gewählt hätte denn auch ohne die beiden Zitate hätte ich "The Grace Year" als eine Mischung beider Bücher beschrieben. Das ist allerdings recht interessant da ersteres ein wahres literarisches Highlight für mich war, während "Lord of Flies" mir überhaupt nicht zugesagt hat. In "The Grace Year" geht es um das Leben von Tierney James. Bzw. eher um ein ganz bestimmtes Jahr im Leben von Tierney James. Denn in Garden County werden Mädchen in einem bestimmtes Alter für ein Jahr ins Gnadenjahr geschickt. Dieses Gnadenjahr gestaltet sich daraus, dass die Mädchen allein in die Wildnis geschickt werden und dort komplett auf sich allein gestellt sind. Der Zweck des Ganzes dient dem Grund das man in Garden County davon ausgeht, dass die Frauen besondere Kräfte hätten und so die Männer und Jungen verzaubern und in ihren Bann ziehen würden. Im Gnadenjahr sollen die Mädchen ihre Magie loswerden und "geheilt" wieder zurückkommen. Allerdings versteckt sich hinter dem Gnadenjahr so unglaublich viel: die Frauen werden unterdrückt und das Leben derer, die das Gnadenjahr überleben ist komplett vorbestimmt - von Männern. Die Frauen dürfen sich nicht allein treffen, da sie sonst vielleicht doch etwas mit ihrer Magie aushecken würden und eigentlich ist ihr einziger Sinn und Zweck eine Familie zu gründen und Nachwuchs zu gebären. Eigentlich war der Inhalt wirklich sehr krass und hat mich auch oft zum Nachdenken angeregt. Allerdings waren mir manche Handlungsstränge zu ungenau und teilweise hätte ich mir etwas mehr Erklärung gewünscht. Nichtsdestotrotz konnte es mich wirklich oft überraschen, ich habe einige Dinge nicht kommen gesehen und mir haben besonders die Aufschlüsselungen gut gefallen. Dennoch hat mir ein Tick gefehlt um es zu einem 5 Sterne Buch für mich zu machen. Irgendwie ist der letzte Funke nicht wirklich übergesprungen. Die Grundmessage finde ich allerdings super wichtig und gut gelungen!