andersleser
Weiter gehen die Abenteuer des Magiers Alex Verus - spannend und unterhaltsam wie auch schon zuvor. Der Schreibstil ist für mich längst keine Hürde mehr, ich habe einfach Spaß daran, auf welche Art Alex hier seine Geschichte erzählt. Mittlerweile finde ich diesen sogar echt toll und angenehm, denn es passt verdammt gut zu den Büchern. Man lernt im zweiten Band wieder neue Charaktere kennen und trifft altbekannte wieder. Bündnisse entstehen und erneut wird man in die Abgründe der Magierschaft eingeführt. Es ist toll wie der Autor aufzeigt, dass es mehr als Schwarz und Weiß gibt, dass Weißmagier nicht automatisch besser sind als ihre Gegensätze, dass ein Weißmagier eben auch nicht gut sein muss, oder gut ist. Und das wird auch hier wieder sehr eindrucksvoll gezeigt, genauso das Thema Vertrauen; ob nun jemand zu schnell oder ein anderer zu wenig vertraut. Für mich birgt das einfach eine 'tiefere' Botschaft, die sich auch außerhalb von Buchwelten anwenden lässt. Denn es gibt nun mal eine ganze Bandbreite an Grautönen. Ich mag Alex und seine Einstellung furchtbar gern und ich liebe die Idee um diese ganze Geschichte um Alex Verus total. Gerade seine Fähigkeit, die an sich nicht unbedingt viel hermacht, finde ich klasse. Denn auch hier zeigt der Autor, dass es immer ganz darauf ankommt, wie man das, was man hat, nutzt und nicht wie stark oder cool etwas nach außen scheint. Denn auch die Zukunft zu sehen kann einem das Leben retten. Die Entwicklungen im Buch waren für mich nicht alle vorhersehbar, bei manchem Charakter war zwar was zu erahnen und man hat bestimmte Dinge durchaus richtig erwartet, aber im Grunde war es doch überraschend wie die Zusammenhänge am Schluss dann endgültig waren. Besonders gefallen hat mir aber tatsächlich, wie sich alles bei Alex und Cinder entwickelt, die ja schon im ersten Band aneinandergeraten sind. Jetzt bin ich gespannt, was im dritten Band passieren wird und in wie weit dort die alten Figuren auftauchen werden. Ein klein wenig weiß ich ja schon, da ich Band 5 kenne, aber umso neugieriger bin ich, wie überhaupt alles dorthin führen wird. Noch ist alles so anders, aber trotzdem sind mir die Charaktere weitgehend ans Herz gewachsen. Außerdem ist es doch zur Abwechslung schön, ein Buch ohne krassen Cliffhanger zu haben, und dennoch einfach weiterlesen zu wollen, denn ja: Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen, da sie alle in sich geschlossen sind. Empfehlen würde ich es trotzdem nicht, da immer wieder mal auf die vorangegangene Geschichte verwiesen wird und eben doch viel Entwicklung zwischen den Charakteren stattfindet.