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thainy_books

Posted on 24.5.2021

*Milde Spoiler* Da Musik in Büchern (und die Musik- bzw. Unterhaltungsindustrie) mich kaum interessiert, wusste ich von Anfang an, dass "One Last Song" kein Highlight für mich wird. Dennoch bin ich etwas vom Buch enttäuscht und nicht nur, weil es für mich den Hype überhaupt nicht gerecht wurde. Fangen wir mal mit etwas Positivem an. Der Schreibstil war sehr angenehm (mit Ausnahme von den Songtexten, die für mich keine richtige Songtexte waren) und lies sich gut lesen. Auch die Protagonistin Riley war mir sehr sympathisch. Ihre Gefühle waren total nachvollziehbar und sie fühlte sich wie eine reale Person an. Auch ihre Reaktion in Bezug zu Julian hat mir sehr gut gefallen, da sie ihn nicht direkt anbetete und ziemlich entspannt in der Beziehung blieb. Julian war mir Anfangs auch noch sympathisch, doch meine Sympathie für ihn schwand ab der Hälfte. Sein Verhalten Riley gegenüber war einfach total daneben und es kam wirklich so rüber, als ob er ihr nichts gönnen würde. Er war ihr gegenüber total unfair. Ich konnte es total verstehen, dass er erst mal misstrauisch ist, aber er ist derjenige, der sich Riley angenähert hat, obwohl er wusste, welche Karriere sie anstrebte. Ihr dann später vorzuwerfen, dass sie auf seine Erfolgswelle reiten wollte, fand ich einfach total mies. Was mich neben Julians Verhalten am meisten gestört hat, ist die Darstellung von Frauen in der Musik-/Unterhaltungsindustrie. Denn neben Riley, Gillian und Ally (die Protas der Reihe) waren alle anderen Frauen oberflächlich, gierig oder voll mit Missgunst. Wir haben da Summer, die sich ja angeblich hochschläft und den Streit zu Julian ausnutzte (aber es ist ok, dass Julian Frauen für nen Quicky benutzt), Langdon, dessen Kanal ja nur existiert, um aus den Elend der Stars Profit zu melken und natürlich noch die Mädels an der NYMSA, die auf ihre Privilegien rumreiten und sich ohne Grund Riley gegenüber gehässig verhalten. Ich sage nicht, dass solche Frauen nicht existieren, aber ich finde einfach, dass Frauen es in der (Männer dominanten) Musikindustrie schon schwer genug haben und es nicht nötig ist, dass eine AutorIN, die Bücher für (junge) Frauen schreibt, solche Rollenbilder auch och verbreiten muss. Ich möchte der Autorin damit nichts unterstellen und bezweifle auch, dass so eine Image nicht ihre Absicht war, dennoch finde ich, dass ihre Entscheidung nur dazu diente um eine einfache Backgroundstory für Julian zu schaffen. Ich werde definitiv die weiteren Teile der Reihe lesen, da mir der Schreibstil und die Nebencharaktere total gefallen haben. Ich hoffe, dass die weiteren Teile eine bessere Umgang mit Problematiken habe und werde darüber optimistisch bleiben.

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