mrstrikehardt
Als Einführung gedacht, doch gerade der erste und zweite Teil sind unglaublich fordernd. Catrin Misselhorn schreibt zwar, dass hierbei die Grundlagen für die Praxisbeispiele geschaffen werden, allerdings lassen sich viele Annahmen und Ausführungen bspw. zu Willensfreiheit schwer diskutieren. Ich habe sie schlichtweg akzeptiert und fand sie rückblickend nicht zwingend nötig. Lediglich die Vorstellung der drei Ethiken (utilitaristische, kantische sowie aristotelische) habe ich mit Interesse und bleibenden Gewinn gelesen. Die drei Praxis-Beispiele (Pflegeroboter, Kampfdrohnen und autonomes Fahren) sowie die Ausführungen zur Singularitätsthese (Maschinen werden in naher Zukunft intelligenter als Menschen sein) waren sehr anschaulich und schärfen die Wahrnehmung für laufende Debatten. Manche Zeitungsartikel können daher ignoriert werden, weil zu alarmistich, zu spekulativ. Es fängt bereits bei Begrifflichkeiten an, was heißt denn intelligent oder autonomes Handeln? Die bittere Wahrheit, die die (neuere) Geschichte lehrt, ist, dass Maschinen immer Menschen gemacht sind und dementsprechend ihren Zwecken dienen, auch zum Zwecke andere Menschen zu vernichten. Dies zeigt Einsatz von Drohnen. Ob sich alle Kriegsparteien auf eine Drohnenethik einigen könnten, ist eher unwahrscheinlich. Denn Fragen der Ethik werden immer von Machtfragen überwölbt oder beiseitegeschoben.