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marieause

Posted on 24.5.2021

Komm ein bisschen mit nach Italien Komm ein bisschen mit ans blaue Meer Ja, Ohrwurmgarantie, dieses Lied kommt auch im Buch vor und geht mir nun nicht mehr aus dem Kopf. Es ist der Sommer 1958 und die beiden jungen Frauen Sonja und Elke träumen nicht nur von Italien, sondern setzten sich auf den Roller und fahren an die Adria. Der erste Ort ist ein kleines Dorf, landschaftlich wunderschön und vom großen Tourismus noch verschont. Sie übernachten in einer Pension…und bleiben. Doch schon allzu bald endet die Ferienstimmung, der Dorflehrer wird tot aufgefunden und wie sich herausstellt, haben nicht nur Sonja und Elke Angst, unter Mordverdacht zu geraten. Der Kriminalroman ist aus meiner Sicht die perfekte Urlaubslektüre für einen Adria-Urlaub, vielleicht sogar im Sommer wieder real oder zumindest in der Phantasie. Die Beschreibung der Landschaft fand ich sehr schön, den Spannungsbogen nicht sehr groß, so dass man ruhig auch mal für ein wenig Pasta das Buch beiseite legen kann. Das ist nicht abwertend gemeint, ich mag das bei Urlaubslektüre. Manchmal plätscherte es mir zwar ein wenig arg daher, aber das ganze Drumherum hat mich entschädigt. Die späten 50er am Dorf, ob Deutschland oder Italien, so groß sind da die Unterschiede wohl nicht. Es gibt (zwangsläufig) viele, viele italienische Charaktere und damit Namen, das hat mich streckenweise ganz schön gefordert. Ich habe mich ganz schön schwer mit der Zuordnung getan, etwas Italienisch-Kenntnisse erleichtern da das Lesen wahrscheinlich. Enttäuscht war ich vom Standing der beiden jungen deutschen Frauen. Ich dachte, die Story geht primär um Sonja und Elke, aber dem ist nicht so. Sie sind quasi nur der Aufhänger, die eigentliche Handlung dreht sich um die Dorfbewohner des fiktiven Dörfchens. Gut gefallen hat mir die Auflösung. Unerwartet und nachvollziehbar, das Buch hat nochmal einen schönen Schwenk genommen. Für Urlaubsfeeling mit etwas Kriminalromanfeeling ein feines Buch – wer allerdings einen wirklich spannenden Krimi sucht, könnte hier enttäuscht sein.

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