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sinnesgleich

Posted on 20.5.2021

Der Erfahrungen des 2.Weltkrieges haben Spuren in der Bevölkerung hinterlassen. Aber auch die aufkeimende Angst vorm Kommunismus und die Bar-Razzien sorgen für Unruhen im San Francisco der 1954er Jahre. Im Telegraph Club finden die 17-jährige Lily Hu und ihre Freundin Kath Miller Zuflucht. Doch nicht nur das, Lily eröffnet sich dort eine vollkommen neue Welt. Gemeinsam mit Kath findet sie endlich Antworten auf ihre Fragen. Malinda Lo berichtet von einer noch nicht lange vergangene Zeit und dem Leben derer, die unter den Teppich der Geschichte gekehrt wurden. Die Ereignisse sind gut recherchiert und fabelhaft mit den fiktiven Anteilen der Geschichte verflochten. Lilys Reise auf dem Weg zur Entdeckung ihrer Queer-Identität und der Entwicklung ihrer Identität als chinesische Amerikanerin ist toll dargestellt. Vor allem, da dies zu einer Zeit geschieht in der beides gesellschaftlich nicht toleriert wird. Auch Lilys Erkundung des lesbischen Barszene und die Art wie die Autorin dies mit dem erblühen der ersten Liebe verbunden hat ist absolut wunderbar. Auch Lo´s Schreibstil ist detailliert, einfühlsam und angenehm zu lesen. "Last Night at the Telegraph Club" ist ein absolut wundervolles Buch! Ich habe nicht nur durch die Geschichte selbst, sondern auch durch die Anmerkung der Autorin am Schluss sehr viel erfahren. Eine wirklich traurige aber auch wunderschöne Geschichte über das Erwachsenwerden in einer Gesellschaft die noch viel zu lernen hat.

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