paatricia
"Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?", ist eine Geschichte, die Zeit braucht, wenn man sie wirklich verstehen möchte. Hinter jedem Wort steckt eine tiefere Bedeutung, verrät Persönliches aus John Greens Leben und lässt in seine Gedankenwelt schauen, wenn man sich nur darauf einlässt. Ich war beim Verfassen einer Rezension wohl selten so sprachlos wie jetzt. Nach dem Lesen musste ich mich zunächst kurz erholen - die Geschichte hat mich auf mehreren Ebenen stark mitgenommen, mich gleichzeitig traurig und glücklich zurückgelassen, inspiriert und frustriert gemacht. Sein Buch ist keiner seiner typischen Jugendromane mit ausgefallener Liebesgeschichte. Es ist ein Sachbuch und wenn man genauer überlegt, ist es das eigentlich auch nicht. Ich empfinde diese Geschichte als einzigartig. Vielleicht liegt es daran, dass es seine persönlichste Geschichte ist. In metaphorischer Sprache geschrieben und mit einer angemessenen Prise Humor verfeinert, bringt es die perfekte Mischung für ein gleichermaßen poetisch-philosophisches, als auch humorvolles Buch. Die vielen Dinge des Zeitalter des Menschen, die er in einzelnen persönlichen Geschichten bewertet, ergeben am Ende schließlich doch ein Ganzes und runden das Buch perfekt ab. Beim Lesen ist mir kein einziges Mal langweilig geworden. Eher hat es mich angeregt, über mein eigenes Leben nachzudenken und am liebsten würde ich die Geschichte noch einmal komplett von Beginn am Lesen, um wirklich jede versteckte Botschaft hinter den Worten aufzunehmen. Es ist John Greens persönlichstes Buch und zeigt ganz einfach ihn. Wer an Green besonders seine Art zu Denken und wie er diese beschreibt mag, der wird das Buch lieben. Und um es wie John Green zu machen, vergebe ich nun auch eine Sternebewertung. Wie gesagt, die Geschichte ist anders, gerade deswegen kann ich nicht weniger geben, als volle 5 Sterne.