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Ich war sehr gespannt auf den Briefroman, leider tat ich mich mit diesem aber etwas schwer. „Trost“ versucht hier auf philosophischer Ebene ein sehr aktuelles Thema mit einem weiteren, eher schweigsamen Thema zu verbinden. Die Protagonistin bekommt nach einem großen Verlust, von einem alten Bekannten eine Postkarte zugeschickt mit der Frage „Wie geht es dir?“. Von da an versucht sie sich mit genau dieser Frage in ausschweifenden Briefen zurück an den Absender, auseinanderzusetzen. Die Gesellschaftskritik ist dabei stark zu spüren und rückt sehr in den Vordergrund. Das eigentliche Gefühl womit sich die Protagonistin auseinandersetzt, ging für mich dabei etwas verloren. Auch wenn „Trost“ sehr kurzweilig ist, besitzt es doch so eine Intensität an philosophischen Gedanken, die für mich hier schlichtweg einfach zu verschachtelt und gewollt wirkten. Insgesamt ließ es sich demnach sehr langsam und zäh lesen und kam nicht richtig in Schwung. Die Gestaltung hingegen ist wirklich gelungen. Die kurzen Postkarten, die die Protagonistin zugeschickt bekommt, sind klasse eingefügt, dargestellt und immer wieder aufgegriffen. Leider wollte das Buch für die Kürze etwas zu viel und scheiterte meiner Meinung nach dabei an der Umsetzung. Vielleicht fehlte mir aber auch die richtige Stimmung für diese Art des Erzählens. 2/5 ⭐️
