
sbs
Ich bin ehrlich - steht „Michael Tsokos“ auf dem Cover, dann muss es schon mit dem Teufel zugehen, dass ich das Buch nicht lese. Entsprechend musste ich auch einfach hier zugreifen, und wie erwartet hat mich die Geschichte gut unterhalten, auch wenn sie nur 110 Seiten umfasst. Für Gelegenheitsleser, die nicht die Muße für dickere Bücher haben, ist das vielleicht genau richtig. Der Schreibstil ist extrem prägnant, die Kapitel sind kurz, der Autor kommt schnell zum Punkt und hält sich nicht über Gebühr mit unnötigen Floskeln und dergleichen auf. Stattdessen nimmt die Geschichte schnell viel Fahrt auf. Auch das ist ein Grund dafür, dass ich eigentlich nur mal kurz in das Buch reinschauen wollte und - eine Stunde später sagte: „Upps, schon fertig!“. Zum Fall als solchen will ich gar nicht viel sagen, denn schnell wäre zu viel verraten, aber er ist in sich schlüssig, spannend und beruht auf wahren Begebenheiten. Übrigens: Wer die Protagonistin Sabine Yao nicht kennt, kann hier dennoch guten Gewissens zugreifen. Verständnisprobleme wird es keine geben. Dennoch habe ich zwei Kritikpunkte, zum einen finde ich acht Euro für den kurzen Thriller einen recht stolzen Preis, zum anderen hat mir das offene Ende nicht so ganz zugesagt. Klar, man hat schon so seine Vorstellungen, wie das weitergehen könnte, aber ganz so begeistert war ich davon nicht. Da beides sehr subjektiv ist, ziehe ich dann am Ende einen Stern ab und weiß jetzt schon, dass ich beim nächsten Buch, ob Thriller oder Richtung Sachbuch wieder zugreifen werde.