Akantha
„Deluxe Dreams“ von Karina Halle ist der Auftakt der Dumont Saga aus dem mtb Verlag. Die Dumonts sind die Besitzer eines teuren Modelabels in Frankreich. Doch der Erfolg führt zu Streitigkeiten und Geheimnissen in der Familie. In diesen Strudel wird die Protagonistin Sadie Reynolds reingezogen, als Olivier Dumont sie vor einem Überfall rettet. Sie fühlen sich sofort voneinander angezogen, aber Sadie ahnt noch nichts von den Gefahren, die auf ihre Beziehung lauern. Was mir wirklich gut gefallen hat, war der Handlungsstrang, der hier bereits angedeutet wird: Geheimnisse, Intrigen und Familienfehden. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buchs läuft dies zu einem spannenden Höhepunkt auf, der mich mitgerissen hat. Schlag auf Schlag hämmern die Ereignisse auf die Protagonisten ein und auch als Leser*in kommt man nicht mehr zu Ruhe, spekuliert mit und will die Auflösung wissen. Dies hat meine Bewertung am Ende noch etwas hochgezogen, denn vorher war ich einfach nur enttäuscht und genervt. Zum Zeitpunkt des ersten Treffens steht natürlich erstmal der Überfall im Mittelpunkt. Ein paar Stunden später hat sich alles beruhigt und dann folgen mehrere Kapitel in denen im wahrsten Sinne auf JEDER Seite thematisiert wird, wie gut die jeweils andere Person aussieht. Auch wenn dies wieder abflaut, bleibt die Beziehung zwischen Sadie und Olivier voller Oberflächlichkeiten. Was mögen sie aneinander, außer den Sex? Ich kann mich nicht erinnern, dass auch nur eine gute Charakter(!)-Eigenschaft des jeweils anderen erwähnt wird. Bis zum Ende konnte ich ihre Liebe nicht nachvollziehen. Das macht es auch sehr viel schwerer, zu glauben, dass sie nach 24 Stunden über den Gedanken verzweifeln, jemals wieder ohne den anderen sein zu können. Gestört hat mich außerdem, wie ein persönlicher Konflikt von Sadie gelöst wurde. Genau im richtigen Moment schreibt ihr jemand genau die Worte, die sie dann hören muss. Zu zufällig, zu einfach – nicht überzeugend. Da hätte mir eine andere Lösung besser gefallen. Gar nicht gelungen fand ich zudem das Ende. Olivier verhält sich hier so kurzsichtig und egoistisch und es kommt zu keinem würdigen Abschluss einer Geschichte, die über 300 Seiten lang aufgebaut wurde. Zusammenfassend komme ich zu 3 von 5 Sternen. Die Liebesbeziehung war für mich nicht nachvollziehbar, sondern viel zu oberflächlich und künstlich. Auch den Aufbau der Geschichte und den Handlungsablauf finde ich nicht sehr gelungen: mittendrin eine unglaubhafte Konfliktlösung, um die Story zusammenzuhalten und ein enttäuschendes Ende. Lange Zeit war ich bei 2 von 5 Sternen, aber der spannende Erzählstrang in der zweiten Buchhälfte hat hier aber nochmal Boden wieder gut gemacht, sodass ich noch einen Stern drauflegen konnte. Auch wenn ich gerne wissen würde, ob noch ein richtiges Ende folgt (und wie dieses aussieht), denke ich nicht, dass ich diese Reihe weiterlesen werde.