Rebecca
Rezension: „In my Enemy’s Eyes“ von Emily Bold Das Cover von „In my Enemy’s Eyes“ ist in einer tollen Farbkombination aus blau- und lilafarbenen Tönen, mit einem goldenen Schimmern kombiniert, gehalten. Es ist einfach, abstrakt, und verrät absolut nichts über den Inhalt des Buches. Der Titel selbst ist in einer Mischung aus zwei verschiedenen Schriftarten mittig platziert, während der Name der Autorin in der oberen rechten Ecke und das Genre in der unteren linken Ecke platziert worden sind. Der Titel lässt bei diesem Buch auf einem ‚Enemy’s-to-Lovers‘-Geschichte tippen. Er klingt mysteriös und zugleich spannend. Aber es sind auf jeden Fall viele Fragen zu beantworten, um den Titel zu erklären, die schonmal neugierig machen. Charaktere Annie Turner ist FBI-Agentin und aktuell undercover unterwegs. Sie hat ein unglaubliches Talent dafür, in verschiedene Rollen zu schlüpfen zu lügen und andere Menschen für ihre Zwecke zu manipulieren. Grundsätzlich ist sie eine mutige, toughe und starke junge Frau, auch wenn sie beruflich noch etwas grün hinter den Ohren zu sein scheint. Annie glaubt an das Gute im Menschen und nimmt sogar Gefahr für ihr eigenes Leben in Kauf, um an belastende Informationen für ihren Auftrag zu gelangen. Josh Caplan ist eher unfreiwillig im gefährlichsten Kartell L.A.s gelandet. Eigentlich stand er, als Ex-Marine und ausgebildeter Scharfschütze, mal auf der richtigen Seite des Gesetzes, bis sein Bruder im Gefängnis gelandet ist. Nun ist er mehr oder weniger auf sich allein gestellt, während er gezwungen ist, kriminelle Machenschaften zu unterstützen, um den Menschen zu helfen die er liebt. Daraus lässt sich auch ein sehr ausgeprägter Beschützerinstinkt ableiten. Josh ist sehr fürsorglich und wenn er sich mal für eine Sache oder Person entschieden hat zu 100% vertrauenswürdig und loyal. Schreibstil und Handlung Für mich war „In my Enemy’s Eyes“ das erste Buch von Emily Bold. Ihr Schreibstil war sehr angenehm, flüssig, locker und leicht und ich bin, bedingt durch den problemlosen Einstieg, direkt vom Anfang der Geschichte an mitgerissen worden. Es war spannend, teilweise geradezu atemberaubend und so actionreich, dass man direkt auch weiterlesen wollte. Die Geschichte ist in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben, jedoch trotzdem abwechselnd aus Annies oder Joshs Sichtweise. Leider war die Erzählweise manchmal etwas verwirrend, denn die Sichtweisen wechselten nicht von Kapitel zu Kapitel, sondern teilweise auch nur durch einen Absatz abgetrennt, wodurch es nicht immer direkt deutlich geworden ist. Auch ein wenig gestört hat mich, dass einige Kapitel ziemlich kurz gewesen sind, während ich bei anderen Kapitel wirklich vorgeblättert habe, um zu schauen, wie lang sie noch sind. Was das angeht, gefällt mir eine gewisse ungefähre Einheitlichkeit einfach lieber. Gut gefallen hat mir allerdings, dass trotz der Erzählperspektive die verschiedenen Gefühlsregungen der einzelnen Charaktere sehr gut herübergebracht worden sind. Inhaltlich war die Handlung recht komplex, tiefgründig und überhaupt nicht oberflächlich. Emily Bold hat ein äußerst interessantes Setting geschaffen und mit sympathischen Protagonisten sowie überzeugenden Nebencharakteren kombiniert. Die jeweiligen Charaktere haben situationsbezogen von meiner Auffassung her sich durchweg authentisch verhalten. Gerade Joshs Entwicklung in der Geschichte hat mich begeistern können. Besonders gut gefallen hat mir auch die bunte Mischung aus Action, Gefahr, verbotener Liebe, ernsten Momenten und der mit eingebrachten Prise Erotik. Vom eigentlichen Thema bzw. Handlungssetting der Geschichte her muss ich allerdings leider sagen, dass es nicht ganz mein Fall gewesen ist. Grundsätzlich habe ich nichts gegen eine gute Undercover-Story – eigentlich liebe ich sowas sogar – allerdings war die Mafia-Sparte mit dem Ramirez-Kartell etc. genau der Part, um den ich bisher bei solchen Geschichten immer einen Bogen drum herum gemacht habe. Da dieses Detail nicht durch den Klappentext zu erahnen gewesen ist und man es auch im Buch erst nach einigen Kapiteln wirklich mitbekommen hat, war meine Freude über die Undercover-Aktion etwas getrübt. Letztendlich war das Buch aber auf gar keinen Fall langweilig und auch der Cliffhanger am Ende hatte es nochmal in sich, sodass auch ich, trotz meiner anders orientierten persönlichen Vorlieben, neugierig auf den zweiten Teil der Dilogie bin. Fazit Eine äußerst spannende und überaus packende Geschichte, die mich zwar fesseln und mitreißen konnte, die aber mit ihrem Handlungssetting leider nicht meinen Geschmack getroffen hat. Aktuell bin ich noch nicht sicher, ob ich Band 2 lesen werde, was aber definitiv nicht am Können der Autorin liegt. Bewertung: 3 von 5 Sternen